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Was Bremerinnen und Bremer über den bundesweiten Warntag wissen müssen

Ein Handy-Display mit Warn-Apps

Was Bremerinnen und Bremer über den bundesweiten Warntag wissen müssen

Bild: dpa | Chromorange/Christian Ohde

Heute um 11 Uhr haben in ganz Deutschland die Sirenen geschrillt, auch in Bremerhaven. Nur in Bremen blieb es still. So wurde stattdessen in Bremen gewarnt.

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat heute um 11 Uhr eine große Probewarnung für den Katastrophenfall durchgeführt. Sie soll dazu dienen, die technische Infrastruktur zu testen. Den ersten Warntag gab es bereits 2020. Ursprünglich sollte die Probewarnung danach jährlich stattfinden, wurde aber zuletzt wegen Corona auf 2022 verschoben.

Warum gibt es den Warntag?

Im Katastrophenfall sollen wir alle rechtzeitig vor einer Katastrophe – wie einer Flut oder einem Feuer – gewarnt werden. Um sicherzustellen, dass im Ernstfall auch alle Warnsysteme funktionieren, gibt es jetzt den zweiten Warntag vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Die Bevölkerung soll sich dadurch auch an die Warnsysteme gewöhnen und im Notfall wissen, was zu tun ist, so das Bundesamt.

Wovor wird gewarnt?

"Die Ursache für eine Warnung kann ganz verschieden sein. So kann der Grund zum Beispiel eine Naturgewalt sein, wie beim Ahrtal. Es kann aber auch terroristische Hintergründe haben", sagt der Bremer Katastrophenschutzbeauftragte Karl-Heinz Knorr. Dabei müssen es aber nicht immer Großereignisse sein. Auch vor einer starken Rauchentwicklung oder einer Bombenentschärfung kann gewarnt werden.

Wie wird gewarnt?

Bundesweit wird heute um 11 Uhr über das sogenannte Modulare Warnsystem (MoWaS) gewarnt. Da sind zum Beispiel die Warntafeln an den Bushaltestellen in Bremen dran angeschlossen. Die Warnung geht aber auch über Apps wie Katwarn, über Radio und TV raus. Ganz neu in diesem Jahr ist der Mobilfunkdienst Cell Broadcast. Im Katastrophenfall schickt dieser Dienst eine SMS an alle Handybesitzer. Damit das auch klappt sollte man das aktuellste Betriebssystem haben. Nicht jedes Handy kann zudem die Warnung empfangen. Auf der Website des Bundesamts gibt es eine Liste mit Mobiltelefonen, die zu alt für die Warnmeldung sind.

QR-Code, der auf eine URL verweist
Dieser QR-Code verweist auf die offizielle Warntag-Website: www.warnung-der-bevoelkerung.de Bild: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Die Länder haben zusätzlich die Möglichkeit, ihre eigenen Warnmittel zu testen. In Bremerhaven werden deshalb die 15 vorhandenen Sirenen Alarm geben. Das geht in Bremen nicht, denn hier gibt es noch keine. Nach Angaben des Katastrophenschutzbeauftragten Karl-Heinz Knorr sind für Bremen bereits 43 Sirenen bestellt. Eigentlich waren die Sirenen in Bremen für Ende des Jahres geplant, wegen Materialengpässen beim Lieferanten verschiebt sich die Installation aber auf das nächste Jahr.

Muss ich mich vorbereiten?

"Nein, eigentlich nicht", sagt der Katastrophenschutzbeauftragte. Eine Warn-App wie Nina oder Katwarn könne man sich aber vorab herunterladen. Auch darüber sollen Mitteilungen verschickt werden. Wichtig sei aber sich zu merken, wie gewarnt wird um den Alarm im Notfall richtig einordnen zu können.

Was, wenn ich nicht gewarnt werde?

Beim letzten Warntag 2020 kam es zu Pannen und Fehlern. Warnungen wurden nicht versendet, Sirenen blieben einfach still. Daraus hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe aber gelernt: Wenn heute um 11 Uhr keine Warnung ankommt, kann man das melden. Dafür gibt es ein Formular auf www.warnung-der-bevoelkerung.de. Das kann ab 11 Uhr ausgefüllt werden. Die offizielle Entwarnung soll um 11.45 Uhr kommen.

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Autorin

  • Marie Roters
    Marie Roters Autorin

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Morgen, 8. Dezember 2022, 6:40 Uhr