Wärme aus der Weser soll 600 Wohnungen in Bremer Überseestadt beheizen

Einzigartige Energieversorgung auf Bremer Überseeinsel startet

Bild: Radio Bremen

Mit der weltweit neuartigen Heizanlage soll Wärme aus der Weser gewonnen werden. Wohnungen und ein Gewerbegebiet sollen so mit günstiger Wärme versorgt werden.

Auf der Bremer Überseeinsel ist am Dienstag eine neuartige Energieanlage auf dem Kellog's-Gelände in Betrieb genommen worden. Nicht nur Wohnungen, auch mehrere Zehntausend Quadratmeter Gewerbefläche sollen so künftig beheizt werden.

Die grafische Darstellung zeigt einen Fluss, einen Wärmetauscher und einen Wärmespeicher.
Im Wärmetauscher wird dem Weser-Wasser Wärme entzogen. Bild: Radio Bremen

Die neue Anlage funktioniert so ähnlich wie eine Wärmepumpe für Gebäude. Dabei wird Wasser aus der Weser in einen Wärmetauscher gepumpt. Dort wird dem Wasser mithilfe von Strom Wärme entzogen, es wird zurück in die Weser geleitet. Die gewonnene Wärme wird in Wärmespeichern in Form von heißem Wasser gelagert – bis sie gebraucht wird. 

Anlage muss noch optimiert werden

"Ich gehe davon aus, dass wir die nächsten sechs Monate mit Optimierungen konfrontiert sein werden", sagt Tobias Werner, Geschäftsführer der Stadt-Energie-Speicher GmbH, der für die technische Umsetzung zuständig ist. "Glücklicherweise ist auch das ganze Quartier noch nicht fertig errichtet", sagt er. Die Wärme, die man fürs nächste Jahr brauche, bekomme man aber schon hin.

Ein Gewerbegebiet an der Weser, drei große Metallsäulen stehen neben einer Halle.
In den hohen Stahltanks wird das heiße Wasser gespeichert. Bild: Radio Bremen

Die Wärmegewinnung soll auch im Winter funktionieren – selbst wenn die Weser im Winter fast null Grad kalt ist. Damit die Wärmegewinnung so kosteneffizient wie möglich ist, ermittelt das System, zu welchen Tageszeiten der Strom am günstigsten ist.

"Die Wärme, die wir verkaufen, wird günstiger sein", sagt Investor Klaus Meier – günstiger als in den Tarifen der SWB für Gas und Fernwärme. Meier sieht darin ein Geschäftsmodell, entsprechend hat er ein Unternehmen gegründet. Etwa ein Dutzend Projekte seien geplant – kleinere, aber auch größere als das in Bremen. Doch der Geschäftserfolg werde stark davon abhängen, wie gut die Anlage auf der Überseeinsel funktioniert.

Inspiration für künftige Projekte im Land Bremen?

Bremens Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf (Grüne) lobte das Projekt für seinen innovativen Charakter: "Wir brauchen auch Lösungen von Unternehmen, von Gesellschaften, die neue innovative Lösungen vorzeigen – und das haben wir hier." Moosdorf hofft, daraus Ideen für künftige Projekte im Land Bremen ziehen zu können, sagte sie zu buten und binnen.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 13. Mai 2025, 19:30 Uhr