Infografik
Der Volksfestvergleich: Wiesn gegen Freimarkt
Das Oktoberfest ist zwar das größte Volksfest der Welt, aber auch der Bremer Freimarkt hat als größtes Volksfest Norddeutschlands einiges zu bieten. In welchen Punkten ist der Freimarkt der Wiesn überlegen?
"O’zapft is" versus "Ischa Freimaak": beide Volksfeste ziehen jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Auf der Wiesn wurden die Zahlen 2022 auf 5,7 Millionen Besucher geschätzt, in diesem Jahr sogar auf ganze 7,2 Millionen. Dagegen kann der deutlich kleinere Freimarkt kaum etwas ausrichten: Schätzungen zufolge waren es 1,5 Millionen Besucher im vorherigen Jahr. Auch flächenmäßig muss der Norden sich geschlagen geben – die Theresienwiese ist mit 34,5 Hektar mehr als dreimal so groß wie die Bürgerweide mit 10 Hektar.
Freimarkt trumpft bei den Preisen auf
Karussell-Begeisterte und Schmalzkuchen-Fans haben in Bremen aber einen entscheidenden Vorteil: die Preise. Obwohl auch der Freimarkt von den steigenden Kosten nicht verschont bleibt, liegen diese dennoch unter den Wiesn-Preisen. Im Süden zahlt man pro Liter Bier zwischen 12,60 € und 14,90 €. Auf dem Freimarkt soll es den Liter je nach Bude schon ab 11 € geben. Und auch bei den Fahrgeschäften kann das kleinere Volksfest punkten: Zwischen 2,50 € und 9 € zahlen die Bremer Besucher für eine Fahrt, in München waren es bis zu 12,50 €.
Heiß begehrte Plätze
Besonders beliebt ist der Freimarkt nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei den Schaustellern: Ganze 948 Bewerbungen für einen Platz auf der Bürgerweide gingen dieses Jahr ein. Das Oktoberfest kam auf "nur" 898. Bei den zugelassenen Betrieben liegt aber wieder die Wiesn mit 474 zu 302 vorne.
Unschlagbar ist Bremen jedoch in Sachen Tradition: Bereits zum 988. Mal findet der Freimarkt dieses Jahr statt. Das Oktoberfest wurde dieses Jahr zum 188. Mal gefeiert.
Abseits vom Trubel geht es natürlich auch um das Rahmenprogramm. Einen Fest-Umzug haben beide Feste zu bieten. In Bremen ist es der Freimarktsumzug, in München der Trachten- und Schützenumzug. Beim Feuerwerk hat der Freimarkt allerdings die Nase vorn: Wie in den Jahren zuvor können die Bremer und Bremerinnen sich auch dieses Jahr wieder an dem farbenfrohen Spektakel erfreuen. In München verzichtet man auf ein Feuerwerk.
September oder Oktober?
Traditionell fanden beide Volksfeste im Oktober ihren Anfang. Doch warum findet die Wiesn nun so viel früher statt? Das Wetter ist schuld. Da es im Oktober oft schon kühl und verregnet ist, wurde 1872 beschlossen, das Oktoberfest in den September vorzuverlegen. So soll das schöne Wetter des Altweibersommers genutzt werden. Und in Bremen? Bei den Norddeutschen gab es zumindest in jüngster Vergangenheit dahingehend keine Überlegungen. Es mag daran liegen, dass man an der Küste Regen, Sturm und Wind gewohnt ist – ob nun im September oder Oktober. Also noch lange kein Grund, den traditionellen Freimarkt zu verschieben.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 13.Oktober 2023, 19:30 Uhr