Turnhallen könnten Unterkunft für junge Flüchtlinge in Bremen werden

Bild: Radio Bremen
  • Mehr unbegleitete minderjährige Flüchtlinge kommen nach Bremen.
  • Sozialbehörde will Turnhallen als Unterbringsmöglichkeit prüfen.
  • Derzeit 800 geflüchtete Kinder und Jugendliche in Bremen.

Die Bremer Sozialbehörde will wegen der stark gestiegenen Zahlen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Turnhallen unterbringen. Nach Informationen von buten un binnen werden aktuell drei Turnhallen geprüft, eine davon am Kippenberg-Gymnasium.

Hintergrund ist die steigende Zahl der Minderjährigen, die nach Bremen geflohen sind. Derzeit sollen sich rund 800 unbegleitete geflüchtete Kinder und Jugendliche hier aufhalten. Verpflichtet wäre Bremen nur zur Aufnahme von 250 Geflüchteten. Diese Zahl wird durch den sogenannten Königsteiner Schlüssel definiert – ein Quotensystem, das die Aufteilung von Geflüchteten auf die verschiedenen Bundesländer regelt.

Härtefälle dürfen in Bremen bleiben

Das Sozialressort will nun zumindest die Geflüchteten umverteilen, die seit Oktober ins Land gekommen sind. Zuvor griff eine Vereinbarung, dass die Ankommenden nur auf freiwilliger Basis umverteilt werden. Dieses Angebot nahmen 2022 laut Sozialressort nur vier Personen an.

Jetzt sage man den jungen Leuten in Bremen von vornherein: "Bremen ist ein Land, das seine Aufnahmeverpflichtungen mehr als erfüllt hat", so Bernd Schneider, Sprecher des Bremer Sozialressorts: "Ihr müsst damit rechnen, einem anderen Bundesland zugewiesen zu werden." In Bremen sollen dann nur noch Härtefälle bleiben dürfen.

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Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 19. Oktober 2022, 19:30 Uhr