Tarifverhandlungen in Bremer Stahlindustrie: Streit über 4-Tage-Woche

Ein Arbeiter steht in einer Metallgießerei an einem Schmelzofen.
Bild: dpa | Stefan Kiefer

Unter anderem die Bremer IG Metall fordert die Verkürzung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber lehnen das ab und verweisen auf den Fachkräftemangel.

In Düsseldorf beginnt am Nachmittag die erste Tarifrunde für die rund 68.000 Beschäftigten der nordwestdeutschen Stahlindustrie, darunter auch die Betriebe in Niedersachsen und Bremen. Die Verhandlungen finden gemeinsam mit Vertretern der ostdeutschen Stahlindustrie statt. Kernpunkt ist die Forderung nach einer Vier-Tage-Woche.

Die IG Metall fordert neben achteinhalb Prozent mehr Geld eine Verkürzung der Arbeitszeit von 35 auf 32 Stunden pro Woche. Die Gewerkschaft will das bei vollem Lohnausgleich durchsetzen und sieht hier den Einstieg in die Vier-Tage-Woche. Das sei wichtig, um Arbeitsplätze beispielsweise im Bremer Stahlwerk von ArcelorMittal zu sichern. Hier würden wegen der Umstellung auf die CO2-freie Stahlproduktion langfristig Arbeitsplätze wegfallen, heißt es von der Bremer IG Metall.

Arbeitgeber warnen vor "Überforderung"

Die Arbeitgeber lehnen das ab, eine Arbeitszeitverkürzung würde den Betrieben in Zeiten des Fachkräftemangels zusätzliche Arbeitskraft entziehen. Zusammen mit dem höheren Lohn führe die kürzere Arbeitszeit insgesamt zu einer Gesamtforderung von 17,1 Prozent, sagt der Arbeitgeberverband Stahl. Und das würde die deutsche Stahlindustrie überfordern.

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Bild: Radio Bremen

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Autor

  • Christian Schwalb
    Christian Schwalb Nachrichtenredakteur

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 13. November 2023, 10 Uhr