Fragen & Antworten

Warum bittet Bremerhaven um eine Baum-Spende für den Weihnachtsmarkt?

Ein Kran stellt eine Tanne vor einer runden Fassade auf.
Bild: Erlebnis Bremerhaven | Tanja Mehl

Die Touristikgesellschaft hat sich an die Öffentlichkeit gewendet: Gesucht wird wieder der Spender eines großen Weihnachtsbaums. Sind die Kassen zu klamm oder was ist da los?

In gut sechs Wochen startet der Weihnachtsmarkt in Bremerhaven: Glühwein, gebrannte Mandeln, Champignons mit Knoblauchsoße – alles unterm prunkvollen Weihnachtsbaum vor dem Stadttheater. Eine schöne Vorstellung. Nur dieser Baum, der fehlt noch. Nun soll die Bevölkerung ran. Wieder einmal, denn diesen Weg geht die Stadt bereits zum 18. Mal. Aber warum eigentlich? Kann sich Bremerhaven keine eigene Tanne leisten – oder was steckt hinter dem Vorgehen?

Ein großer Tannenbaum mit roter Lichterkette steht auf einem dunklen Platz vor einem Riesenrad.
Der Baum soll wieder vor dem Stadttheater stehen. Bild: Erlebnis Bremerhaven | Tanja Mehl

Warum richtet Bremerhaven einen Baum-Spendenaufruf an die Bevölkerung?

Mitnichten sind es finanzielle Beweggründe, die den Aufruf antreiben. Laut Touristikgesellschaft steht viel mehr die Bindung zwischen Bürgern, Baum und Bremerhaven im Vordergrund. So soll die Bevölkerung ins Boot geholt, quasi direkt am Geschehen beteiligt werden – und das bereits im 18. Jahr. Dass sich die Stadt zu Weihnachten von den Menschen beschenken lässt, hat also Tradition.

Und was genau ist der Plan der Weihnachtsmarkt-Macher?

Man ist auf der Suche nach einer Tanne und hofft auch dieses Jahr erneut auf eine Baumspende. Alle Menschen in der Region sollen in ihre Gärten schauen. Falls da eine Tanne steht, die entsprechend schön ist, möge man sich melden. Aber schön allein reicht nicht. Darauf legt der Geschäftsführer der Touristikgesellschaft Erlebnis Bremerhaven, André Lomsky, Wert.

Schön heißt, er muss prachtvoll sein. Er sollte geschmückt die nächste Stufe der Schönheit erreichen, unseren Gästen und auch den Einheimischen, den Weihnachtsmarkt noch schöner machen.

Der neue Tourismuschef André Lomsky in Bremerhaven.
André Lomsky, Geschäftsführer Erlebnis Bremerhaven

Mindestens zehn Meter sollte der Baum schon haben, um infrage zu kommen, sagen die Touristiker.

Beleuchtete Buden stehen auf einem Platz.
Die Tanne ist Bestandteil des Weihnachtsmarktes in der Innenstadt. Bild: Erlebnis Bremerhaven | Tanja Mehl

Wie können Interessierte ihre Tanne anpreisen?

Am besten machen potenzielle Spender ein paar Fotos vom Tannenbaum und schicken diese dann an Bremerhavens Touristikgesellschaft. Zehn Tage ist dafür Zeit. Nach dem 18. Oktober soll entschieden werden.

Muss der Baum selbst gefällt und nach Bremerhaven gebracht werden?

Nein, da zeigt sich die Stadt spendabel – es gibt ein All-inclusive-Paket, wie Lomsky sagt. Mehr noch: Wer Lust hat und das Rennen macht, könnte mit seinem Baum in Bremerhaven groß rauskommen.

Wir werden die Kosten übernehmen. Sofern gewünscht, werden wir die Spender auch medial ins rechte Licht rücken. Sie können beim Schmücken helfen. Da werden wir Wege finden, das die Beziehung zum Baum bestehen bleibt.

Der neue Tourismuschef André Lomsky in Bremerhaven.
André Lomsky, Geschäftsführer Erlebnis Bremerhaven

Wichtig ist dabei, der Standort des Baums sollte schon in Bremerhaven und umzu liegen. Schließlich muss er mit einem Schwerlastkran abgeholt werden.

Mehrere Menschen laufen zwischen Buden.
Die Tanne bildet mit weiteren weihnachtlichen Aufbauten das Flair des Marktes. Bild: Radio Bremen | Joschka Schmitt

Wann findet der Weihnachtsmarkt in Bremerhaven statt?

Start in der Innenstadt ist dieses Jahr am 27. November. Am 30. Dezember geht der Markt zu Ende. "Wir würden uns daher über die kurzfristige Spende eines Tannenbaumes sehr freuen", so Lomsky. Die Zeit drängt ein wenig. Und erste Angebote sind auch diesmal bereits wieder eingegangen.

Darum kaufen immer mehr Bremer wiederverwendbare Weihnachtsbäume

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 10. Oktober 2023, 14:10 Uhr