Ministerpräsident besucht Oldenburger Synagoge nach Brandanschlag
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) drückt seine Solidarität mit der jüdischen Gemeinde aus. Vor einer Woche hatten Unbekannte einen Brandsatz auf das Gebetshaus geworfen.
Der Anschlag habe Spuren hinterlassen "und das nicht nur an der Eingangstür der Synagoge", sagte Weil am Freitagabend. "Jüdinnen und Juden haben jetzt noch mehr Angst vor Übergriffen und Gewalt, aber auch vor verbalen Angriffen und Beleidigungen."
Dass Menschen jüdischen Glaubens sich in Deutschland und in Niedersachsen nicht mehr sicher fühlen, erschüttere ihn zutiefst, erklärte der Ministerpräsident bei dem Besuch im Beisein des Präsidenten der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst.
Sichtbare Solidarität
Ermutigend sei, dass sich in Oldenburg und auch andernorts in Niedersachsen zahlreiche Menschen solidarisch zeigten und sich jeder Form von Antisemitismus entgegenstellen: "Eine Stadt, die so reagiert, auf die kann man stolz sein." Weil ergänzte: "Jeder Anschlag auf eine Synagoge ist in besonderer Weise unerträglich und beschämend."
Sicherheit dürfe "nicht am Geld scheitern"
Mit Blick auf den wachsenden Rechtsextremismus und Antisemitismus versprach Niedersachsens Regierungschef, der Staat werde "alles tun, was er tun kann. Zusätzliche Sicherheit darf nicht am Geld scheitern." Am Freitag der vergangenen Woche war ein Brandsatz auf die Tür der Oldenburger Synagoge in der Leo-Trepp-Straße geworfen worden. Dank des schnellen Eingreifens von zwei Hausmeistern einer benachbarten Einrichtung konnte das Feuer schnell gelöscht werden, verletzt wurde niemand.
Wer den Brandsatz gegen die Tür geschleudert hat, ist bisher nicht bekannt. Die Polizei hat im Internet ein Portal für sachdienliche Hinweise eingerichtet. Der Präsident der Polizeidirektion Oldenburg, Andreas Sagehorn, hat zudem eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die zur Tataufklärung führen.
Quelle: dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 13. April, 8 Uhr