BSAG-Streik in Bremen: 1.800 Beschäftigte demonstrieren

Auf dem Bremer Marktplatz vor der Bremischen Bürgerschaft stehen zahlreiche Menschen mit gelben Warnwesten, auf denen "Verdi" steht. Eine Person schwenkt eine Verdi-Flagge.

BSAG-Streik in Bremen geht weiter

Bild: Radio Bremen | Mischa Wahed

Die Verdi-Demonstration läuft bis 12 Uhr. Gewerkschaft schließt weitere Streiks nicht aus. Der jetzige Streik läuft noch bis morgen früh 3 Uhr.

Die Gewerkschaft Verdi bestreikt weiterhin die BSAG. Busse und Bahnen bleiben noch bis morgen früh in den Depots. Rund 1.600 BSAG-Beschäfitgte demonstrieren gerade auf dem Bremer Markplatz. Sie hatten sich am Hauptbahnhof zu einer Kundgebung versammelt. Anschließend waren sie durch die Innenstadt und die Neustadt zum Marktplatz gezogen. Im Vorfeld hatte Verdi mit rund 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gerechnet. Die Polizei empfiehlt Autofahrern, die Bremer City weiträumig zu umfahren.

 

Verdi fordert mindestens 600 Euro mehr

Verdi fordert für die rund 2.400 BSAG-Beschäftigten mindestens 600 Euro mehr im Monat. Was die BSAG bisher in den Tarifverhandlungen vorgelegt hat, reicht der Gewerkschaft nicht. Die nächste Tarifrunde mit dem Unternehmen ist Anfang kommender Woche geplant.

Die BSAG-Führung zeigte sich am Dienstag enttäuscht vom Verlauf der bisherigen Verhandlungen und den Streiks. Schließlich habe man in den Verhandlungen ein vernünftiges Angebot vorgelegt. In inzwischen vier Verhandlungsrunden haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber aber nicht auf ein Ergebnis einigen können.

Verdi warnt BSAG und Politik

In den vergangenen Wochen hatten sich die Mitarbeiter der BSAG mehrfach an den Arbeitsniederlegungen im öffentlichen Dienst beteiligt. Sie selbst haben aber einen anderen Tarifvertrag als der öffentliche Dienst. Sie sind in der jüngsten Tarifeinigung also nicht inbegriffen.

Ich gebe der BSAG und der Bremer Politik einen Ratschlag: Es wäre ein Fehler die Entschlossenheit der Beschäftigten zu unterschätzen.

Franz Hartmann, Verdi Gewerkschaftssekretär

Die Stimmung bei Verdi ist kämpferisch. Gewerkschaftssekretär Franz Hartmann sagte zu buten un binnen, dass – für den Fall, dass es nächste Woche bei den Tarifverhandlungen mit der BSAG keine Einigung gebe – alle Optionen auf dem Tisch liegen würden. Sprich: Weitere Streiks wären dann möglich.

"Es ist uns ernst": Gewerkschafter verteidigt BSAG-Streik

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 3. Mai 2023, 11 Uhr