Schlichtung im Tarifstreit der Flugsicherheitskräfte in Bremen beginnt

Ein Koffer wird zur Kontrolle auf ein Band gelegt,

Schlichtung im Tarifstreit der Luftsicherheitskräfte startet in Bremen

Bild: dpa | Christopher Neundorf

Der ehemalige Bremer Finanz-Staatsrat Hans-Henning Lühr (SPD) vermittelt im anhaltenden Streit. Nach mehreren Warnstreiks haben beide Parteien bis Sonntag Zeit, sich zu einigen.

An einem geheimen Ort will Lühr versuchen, die unterschiedlichen Positionen der Gewerkschaft Verdi und Bundesverbands der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) unter einen Hut zu bringen. Verdi hat sich verpflichtet, bis zum Ende der Schlichtung die rund 25.000 Beschäftigten der privaten Sicherheitsdienstleister an Flughäfen nicht erneut zu Arbeitsniederlegungen aufzurufen.

Die Themen sind laut Verdi-Verhandlungsführer Wolfgang Pieper vielfältig: Gehaltserhöhungen, Laufzeit, Auszahlungspunkte oder Zulagen für Ausbilder und Führungskräfte — nirgendwo sei nach bislang sechs Verhandlungsrunden ein Haken dran, letztlich seien alle Themen auch nach mehreren Warnstreikwellen offen.

Streitpunkt Überstunden

Ex Werder Staatsrat Vorsitzender Henning Lühr im Interview.
Vermittelt im Tarifstreit der Luftsicherheitskräfte: Bremens ehemaliger Finanz-Staatsrat Henning Lühr. Bild: Radio Bremen

Hauptknackpunkt scheinen weiterhin die Mehrarbeitszuschläge zu sein, die Verdi "von der ersten Überstunde an" verlangt. Bislang gibt es zuschlagsfreie Zeitpuffer und temporäre Überstunden werden über jährliche Arbeitszeitkonten verrechnet. Pieper sagt, das System sei so gestaltet, dass praktisch niemand Mehrarbeitszuschläge erhalte und allein die Arbeitgeber vom Flexibilitätspuffer profitierten.

Letztlich werde Kurzarbeit in verkehrsschwächeren Jahreszeiten gerade an kleineren Flughäfen vermieden, kontert der BDLS. Demnach seien die Unternehmen den Beschäftigten in der Frage früher einsetzender Mehrarbeitszuschläge entgegengekommen, nachdem man bereits im vergangenen Jahr die Zuschläge für Sonn- und Feiertage sowie für die Nachtarbeit erhöht habe.

Empfehlung des Schlichters nicht verbindlich

Die Arbeitgeber haben nach eigenen Angaben zuletzt eine dreistufige Steigerung des Stundenlohns um 3,25 Euro angeboten bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Verdi hatte beim Stundenlohn 2,80 Euro mehr verlangt, allerdings bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

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Quelle: dpa.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 5. April, 6 Uhr