9 Jahre nach Überfall nahe Bremen: Polizei sucht Ex-RAF-Terroristen

Ein Fahndungsplakat des LKA Niedersachsen nach zwei ehemaligen Mitgliedern der Rote Armee Fraktion hängt im Landgericht in Verden.

Ermittler bitten erneut um Hinweise zu RAF-Terroristen

Bild: dpa | Julian Stratenschulte

Die RAF wurde 1998 aufgelöst. Doch Ermittlungsbehörden in Niedersachsen bitten die Bevölkerung erneut um Hinweise zu drei früheren RAF-Mitgliedern.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um Ernst-Volker Staub, Daniela Marie Luise Klette und Burkhard Garweg. Sie werden der sogenannten dritten Generation der linksterroristischen Roten Armee Fraktion (RAF) zugeordnet. Dieser werden unter anderem die Morde am Deutsche-Bank-Chef Alfred Herrhausen und am Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder zur Last gelegt. Die Gesuchten sollen seit den 1990er-Jahren im Untergrund leben.

Die Ermittler haben in den vergangenen Monaten Häuser durchsucht, Spuren ausgewertet, Angehörige und Zeugen vernommen. Jetzt ist klar: Mindestens von 1999 bis 2016 haben sich die drei in Deutschland aufgehalten. Und einer aus der Gruppe unterhalte nach wie vor Kontakte nach Deutschland, sagte Oberstaatsanwalt Koray Freudenberg.

Überfall mit Panzerfaust in Stuhr

Zwölf Raubstraftaten werden den Beschuldigten in dieser Zeit zugerechnet. Unter anderem sollen sie in Stuhr bei Bremen 2015 versucht haben, einen Geldtransporter auszurauben, wie DNA-Spuren nachwiesen. Dabei könnte der Vorwurf des versuchten Mordes im Raum stehen, weil die Gesuchten mit einer Panzerfaust und Maschinengewehren auf den Wagen geschossen hatten. Der Fahrer wurde dabei nicht verletzt.

Mit einem Katalog von Fragen wenden sich die Ermittler jetzt noch einmal an die Öffentlichkeit. Sie suchen jeden Hinweis auf Kontakte der Gruppe sowie auf Aufenthaltsorte. Zeugen könnten sich auch anonym melden, über das Whistle-Blower-System der Privat-Wirtschaft BKMS. Die Ermittler könnten den Absender garantiert nicht zurück verfolgen, sagte der Oberstaatsanwalt aus Verden. Für sachdienliche Hinweise sind mittlerweile 150.000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 9. Februar 2024, 16 Uhr