Bremer Bildungssenatorin Aulepp hofft auf mehr Lehrkräfte ab März

Eine Lehrerin hilft einem Schüler während des Unterrichts (Symbolbild)
Bild: dpa | Robin Utrecht
  • Aulepp: Viele haben sich als Quereinsteiger beworben.
  • Ab März sollen Quereinsteiger in Schulen starten.
  • Vergleichsstudie bescheinigt Bremens Schülern Defizite.

Bremens Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) erwartet bald mehr Schulpersonal durch eine Quereinstiegsoffensive. Ziel sei es, dass die ersten Kolleginnen und Kollegen spätestens zum 1. März anfangen können, sagte Aulepp buten un binnen. Die ersten davon seien schon an den Schulen.

Wir haben eine Quereinstiegsoffensive aufgelegt. Da haben sich viele Menschen interessiert an einer Tätigkeit in der Schule.
Die holen wir jetzt zur Unterstützung der Kinder.

Sascha Aulepp (SPD), Bremens Bildungssenatorin

Es hätten sich bereits über 60 Personen beworben, von denen viele auf den ersten Blick für geeignet gehalten werden, sagte Aulepp. Sie hofft, dass die Quereinsteiger dabei helfen, die Defizite der Bremer Schulkinder beim Rechnen und Lesen zu beseitigen.

Lehrer als Quereinsteiger, wie geht das genau?

Die Quereinsteiger kommen durch das Programm "back to school" ins Spiel. Wer einen Master-Abschluss hat, kann sich für eine berufsbegleitende Ausbildung zur Lehrkraft für ein Unterrichtsfach bewerben. Sie alle bekommen laut Bildungsbehörde eine fachliche und berufspädagogische Qualifizierung parallel zu dem, was sie unterrichten. Mentoren an den Schulen begleiten die Neuen. Das Ganze beginnt mit einem zweiwöchigen Kompaktkurs und dauert insgesamt anderthalb bis zwei Jahre. In dieser Zeit unterrichten die Bremer Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger zunächst zehn Stunden pro Woche. Im Anschluss sollen sie in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis bei der Stadt Bremen übernommen werden, heißt es.

Schulstudie: Fast jedes zweite Bremer Schulkind erfüllt Mathe-Standards nicht

Laut der jüngsten Schulstudie Vera kann fast jedes zweite Bremer Schulkind in der dritten Klasse die Mindeststandards in Mathematik nicht erfüllen. Und ähnlich wie im Vorjahr haben 42 Prozent der Schülerinnen und Schüler große Probleme beim Lesen.

Die Bremer CDU und FDP kritisierten die schlechten Ergebnisse. Die FDP-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft hat eine aktuelle Stunde für die Landtagssitzung in der kommenden Woche beantragt.

FDP: Erfolg in der Schule allein vom Elternhaus abhängig

Für FDP-Politiker Hauke Hilz ist klar: Bremens rot-grün-rote Landesregierung ist unfähig eine Trendwende in der Bildungspolitik zu schaffen. Noch immer erreichten die Kinder Bildungsstandards nicht, noch immer sei der Erfolg allein vom Elternhaus abhängig.

Ähnlich sieht es CDU-Bildungspolitikerin Yvonne Averwerser. Seit fast 20 Jahren gelinge es der Bildungsbehörde nicht, die Kompetenzen in den Schulen zu verbessern. Auch die Bremer Linken fordern schnelle Maßnahmen gegen die Lerndefizite. Sie regen an, mehr Deutsch- und Mathestunden an Grundschulen anzubieten.

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 20. Januar 2023, 7 Uhr