Fragen & Antworten

So angespannt ist die Lage am Klinikum Bremerhaven

Der Eingang des Klinikum Bremerhaven
Bild: Radio Bremen

Viele Kliniken plagen Personalsorgen, in Bremerhaven-Reinkenheide spitzt es sich zu: Dort ist jeder siebte der 2.000 Beschäftigten erkrankt. Nun müssen Stationen schließen.

Welche Stationen sind von den Schließungen in Reinkenheide betroffen?

Am städtischen Zentralkrankenhaus Bremerhaven-Reinkenheide gibt es 15 Kliniken mit jeweils mehreren Stationen. Hier sind momentan die innere Medizin und die Geriatrie betroffen. Das heißt aber nicht, dass diese komplett geschlossen sind, sondern nur einzelne Stationen. Der Krankenstand am Klinikum Reinkenheide liegt gerade bei etwa 14 Prozent – ein deutlicher Anstieg in den letzten Tagen. Allerdings gab es zu den Corona-Hochzeiten auch schon Werte um 20 Prozent und mehr.

Es gibt eine Art Dauernotstand – sind die Beschäftigten einfach zu stark belastet?

Die Überlastung spielt eine große Rolle. Erst die lange Corona-Phase und jetzt die vielen verschiedenen Infektionen, zum Beispiel auch bei Kindern. Das zehrt an den Klinik-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, heißt es von einem Sprecher des Klinikums. Er betont auch, dass es nach wie vor schwere Corona-Fälle gibt. Aktuell werden 21 Patienten isoliert behandelt.

Können denn alle Patienten gut versorgt werden?

Laut Klinikum gibt es keine grundlegenden Einschränkungen. Man bitte aber um Verständnis, dass es mal Engpässe und Wartezeiten geben könne. Auch die Notfall-Versorgung sei gewährleistet – gerade auch im Verbund mit den anderen Bremerhavener Krankenhäusern.

Wie ist die Lage an anderen Bremerhavener Krankenhäusern?

Laut Ameos, die drei Krankenhäuser in Bremerhaven und Umgebung betreiben, ist die Situation wegen vermehrter Atemwegserkrankungen und der anstehenden Weihnachtsferien auch hier angespannt. Es seien keine Stationen geschlossen, heißt es vom Konzern. Genaue Angaben hat Ameos dazu aber bislang nicht gemacht. Und von Hausärzten aus der Bremerhaven und Umgebung ist zu hören, dass in den vergangenen Tagen deutlich mehr Patienten wegen Atemwegserkrankungen in die Praxen kämen.

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 13. Dezember 2022, 14:10 Uhr