NGG kritisiert großen Niedriglohnsektor – auch im Land Bremen

Eine Angestellte eines Restaurants wischt einen Tisch sauber (Symbolbild)
Niedrige Löhne sind laut NGG ein großes Problem. Bild: dpa | Hannes P. Albert

Jeder fünfte Arbeitnehmer in Deutschland arbeitet für weniger als 14 Euro pro Stunde. Die Gewerkschaft NGG warnt deshalb vor gesellschaftlicher Spaltung – und Kosten für den Staat.

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat auf ihrem Gewerkschaftstag in Bremen die aktuelle Einkommenslage der Menschen in Deutschland kritisiert. Laut NGG verdienen bundesweit gut zehn Millionen Menschen – und damit jeder fünfte Arbeitnehmer – weniger als 14 Euro pro Stunde. Damit gehören sie zum Niedriglohnsektor. Im Land Bremen sehen die Zahlen ähnlich aus: in der Stadt Bremen sind 18 Prozent, in Bremerhaven 22 Prozent.

Studie: Mindestlohn von 16,50 Euro notwendig

Die NGG warnt vor einer gesellschaftlichen Spaltung, sollte der Niedriglohnsektor zu groß werden. Unter dem anhaltend großen Niedriglohnsektor leide nach Angaben auch der Staat – dieser müsse den betroffenen unter die Arme greifen, damit sie finanziell über die Runden kommen, sagte Gewerkschaftschef Guido Zeitler. Das gelte nicht nur für das Arbeitsleben, sondern auch das Rentenalter, denn: Wer im Niedriglohnsektor arbeite, habe nicht genügend im Alter. Zeitler verwies außerdem auf eine Studie des Pestel-Institutes aus Hannover. Der zufolge wäre ein Mindestlohn von 16,50 Euro notwendig, um als Vollzeitbeschäftigter im Rentenalter nicht in die Armutsfalle zu laufen.

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Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 15. November 2023, 13 Uhr