Nato-Manöver "Air Defender": Bremer Flughafen rechnet mit Verspätungen

Ein Techniker steht vor einem Airbus A400M der Luftwaffe der Bundeswehr.

Größte Luftverteidigungsübung der Nato beginnt Montag

Bild: dpa | Julian Stratenschulte

Am Montag startet die größte Verlege-Übung von Luftstreitkräften seit Gründung der Nato. Mindestens zehn Tage lang hat das auch Auswirkungen auf die zivile Luftfahrt.

Das größte Luftwaffen-Manöver in der Geschichte der Nato wird auch Auswirkungen auf den zivilen Flugverkehr über Bremen haben. "Nach den Planungen von Bundeswehr und Deutscher Flugsicherung wird es zu räumlich und zeitlich begrenzten Sperrungen innerhalb des deutschen Luftraums kommen", sagte eine Sprecherin des Bremer Flughafens. Deutschlandweit sei deshalb mit Beeinträchtigungen zu rechnen. "Insofern gehen auch wir von verspäteten Flügen aus."

Auch die Fluglotsengewerkschaft GdF rechnet mit Einschränkungen. "Die Militärübung Air Defender wird natürlich massive Auswirkungen auf den Ablauf der zivilen Luftfahrt haben", sagte ihr Vorsitzender Matthias Maas.

Militärische Führung rechnet mit wenigen Problemen

Die militärische Führung des Manövers "Air Defender 23", das am kommenden Montag beginnt, geht hingegen davon aus, dass es nur geringe Auswirkungen auf den zivilen Flugverkehr über Deutschland geben wird. "Das wird sich maximal im Minutenbereich bewegen", versicherte der Inspekteur der Deutschen Luftwaffe, Ingo Gerhartz.

Diese Übung ist gegen niemanden gerichtet.

Ingo Gerhartz, Inspekteur der Deutschen Luftwaffe

Deutschland führt das zehntägige Manöver. Daran sind 25 Staaten – vor allem aus der Nato – mit 250 Flugzeugen und fast 10.000 Soldaten beteiligt. Es sind etwa 2.000 Flüge geplant, vor allem im deutschen Luftraum, aber auch in den Niederlanden und Tschechien. Die Maschinen starten und landen unter anderem im niedersächsischen Wunstorf. Nach Angaben der Deutschen Luftwaffe ist das Manöver bereits 2018 geplant worden und steht nicht in direktem Zusammenhang zum russischen Krieg gegen die Ukraine.

Um die Auswirkungen auf zivile Flüge abzufedern, erlaubt die zuständige Luftfahrtbehörde der Bremer Flughafensprecherin zufolge, dass Flugzeuge, die wegen des Manövers Verspätung haben, länger starten und landen dürfen. Die Regelung gelte von Montag bis zum 24. Juni "außerhalb der Betriebsstunden des Flugplatzes sowie innerhalb von Betriebsbeschränkungszeiten bis 24 Uhr".

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 7. Juni 2023, 15 Uhr