Polizei sucht in Bremer Wohnungen nach Kinderpornografie

Zwei Polizeiwagen stehen hintereinander

Hunderte Durchsuchungen im Kampf gegen Kinderpornografie

Bild: Imago | Maximilian Koch

In sieben Bundesländern ist die Polizei gegen mutmaßliche Sexualstraftäter vorgegangen. Allein in Bremen und Bremerhaven wurden 18 Objekte durchsucht.

In Bremen und sechs weiteren Bundesländern ist die Polizei gegen Nutzer von Kinderpornographie vorgegangen. Die Beamten haben zahlreiche Wohnungen durchsucht und Laptops, Smartphones und PCs sichergestellt. Allein in Bremen und Bremerhaven wurden 18 Objekte durchsucht.

Wir haben hier keinen Kinderschänder-Ring ausgehoben, es sind alles Einzeltaten.

Friedo de Vries, Präsident des LKA Niedersachsen

Die Kriminalpolizei Bremen wertet die Aufnahmen aus und leitet danach gegebenenfalls Verfahren gegen die Verdächtigen ein. "Mit diesem länderübergreifenden Einsatz haben wir mehrere hundert Täter und Täterinnen aus der Anonymität geholt", sagte Friedo de Vries, Präsident des LKA Niedersachsen, das bei diesem Einsatz federführend ist. Es handelte sich um die erste Aktion der norddeutschen Allianz zur Bekämpfung sexualisierter Gewalt an Kindern.

Hinweise kamen von US-amerikanischer Organisation

Auf den sichergestellten Datenträgern vermuten die Ermittler Fotos und Videos, die sexualisierte Gewalt an Kindern zeigen. Anlass für die Durchsuchungen waren Hinweise der amerikanischen Organisation "National Center for Missing and Exploited Children". Es war der erste länderübergreifende Einsatz bei der Bekämpfung von sexualisierter Gewalt an Kindern. Insgesamt waren in sieben Bundesländer über 650 Polizeibeamte im Einsatz. Den Angaben zufolge wurden 435 Adressen in den sieben Ländern aufgesucht, überwiegend Privatadressen.

Die Verdächtigen sind laut LKA überwiegend männlich. "Sexualisierte Gewalt an Kindern ist unerträglich", betonte der niedersächsische LKA-Präsident. "Wir wissen, dass Kinder im Durchschnitt sieben Anläufe benötigen, bis sie als Opfer sexualisierter Gewalt gehört werden." Auch deshalb sei es wichtig, dass die Polizei geschlossen gegen die Verdächtigen vorgehe.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 14. Juni 2023, 16 Uhr