"Mietmarkt miserabel": Mieterbund fordert in Bremen günstige Wohnungen

Eine Luftaufnahme von Häusern in Bremen-Findorff.
Bild: dpa | Sina Schuldt

Der Mieterbund trifft sich in Bremen. Der Verein fordert mehr Geld vom Staat. Ansonsten blieben die Kosten für die Energiewende an Mietern und Vermietern hängen.

Der Deutsche Mieterbund fordert für Vermieter und Vermieterinnen höhere staatliche Fördermittel für Modernisierungsmaßnahmen. "Wir müssen die Kosten nicht nur zwischen den Mietern und Vermietern verteilen, sondern auch den Staat stärker in die Pflicht nehmen", sagte Mieterbund-Bundesdirektorin Melanie Weber-Moritz vor Beginn des 70. Deutschen Mietertags in Bremen. Benötigt würden mindestens zehn Milliarden Euro Fördermittel jährlich für Investitionen in Mietwohnungen, um die klimagerechte Modernisierung des Gebäudebestands "möglichst warmmietenneutral" voranzubringen.

Bei der Mitgliederversammlung geht es auch um bezahlbare Wohnungen. Die Lage auf dem Mietmarkt sei miserabel, sagte der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten. Eine Miete von 17 Euro pro Quadratmeter könne sich ein Großteil der Menschen nicht leisten.

Es ist allerhöchste Zeit endlich gegenzusteuern.

Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbundes

Um Akzeptanz für die Klimawende zu schaffen, dürften die Sanierungskosten für klimaneutrale Wohnungen nicht nur zwischen Mietern und Vermietern verteilt werden, sagte Mieterbund-Direktorin Weber-Moritz. Auch der Staat müsse in die Pflicht genommen werden. Mindestens zehn Milliarden Euro Fördermittel pro Jahr würden für Investitionen in Mietwohnungen nötig.

Bund fordert mehr Sozialwohnungen und bezahlbare Mietwohnungen

Zudem müssten mehr Anreize für Eigentümer geschaffen werden, Fördermittel auch in Anspruch zu nehmen. Andernfalls sei zu befürchten, dass Mieterinnen und Mieter die Hauptlast bei Modernisierungsmaßnahmen – etwa beim Heizungsumbau – tragen müssten. Zugleich forderte der Mieterbund eine Absenkung der bestehenden Modernisierungsumlage, mehr Sozialwohnungen und bezahlbare Mietwohnungen auch für Haushalte mit durchschnittlichen Einkommen.

Das aktuelle System der Modernisierungsumlage ist eine unfaire Kostenfalle für Mieterinnen und Mieter.

Mieterbund-Bundesdirektorin Melanie Weber-Moritz (SPD)

Zu der dreitägigen Mitgliederversammlung kommen rund 400 Delegierte und Gäste aus Politik und Wissenschaft nach Bremen. Am Freitag ist eine Kundgebung geplant, bei der Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) eine Rede hält.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 15. Juni 2023, 7 Uhr