Von Zaunstange aufgespießt und überlebt: Cuxhavener erlebt "Wunder"

Bild: Gesundheit Nord

Bei Gartenarbeiten fiel Frank Vaorin von seiner Leiter auf eine mehr als einen Meter lange Zaunstange. Diese spießte ihn auf, verletzte aber kein Organ – ein Wunder, sagt sein Arzt.

So einen Fall haben die Ärzte im Klinikum Bremen-Mitte noch nicht erlebt: Eine rostige, mehr als ein Meter lange Zaunstange steckte längs in dem Körper des 55-jährigen Frank Vaorin. Bei Gartenarbeiten war der Cuxhavener Ende September von seiner Leiter vier Meter in die Tiefe gestürzt, mitten auf die Zaunstange. Diese bohrte sich neben seinem After durch seinen Bauch quer durch den Oberkörper und kam unter seinem Schlüsselbein wieder heraus.

Die Stange traf weder Darm, Leber und Lunge noch das Zwerchfell und lebenswichtige Gefäße. Vaorin überlebte den Unfall. Für Hüseyin Bektas, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Bremen-Mitte, ein spektakulärer Fall.

Dass die Stange nicht ein einziges Organ verletzt hat, ist praktisch ein Wunder.

Hüseyin Bektas, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Klinikum Bremen-Mitte

Wäre Vaorin nur minimal anders auf die Stange aufgeprallt, hätte der Unfall auch tödlich enden können. Aber: "Der Patient hatte nicht nur einen Schutzengel, das müssen ganz viele gewesen sein", so Bektas. Der Fall ist so spektakulär, dass er ihn auch in internationalen Fachblättern beschreiben möchte.

Vom Unfall bis zur OP war Vaorin bei Bewusstsein

Frank Vaorin mit der Stange, die in seinem Körper steckte.
Frank Vaorin mit der Zaunstange, die seinen Körper durchbohrte. Bild: Gesundheit Nord

Dabei war die Behandlung des Unfalls nicht leicht: Vaorin musste zunächst von der Feuerwehr vom Zaun freigeschnitten werden. Anschließend ging es inklusive Stange in Vaorins Körper mit dem Rettungshubschrauber in die Notaufnahme des Klinikum Bremen-Mitte. "Ich war die ganze Zeit bei Bewusstsein", erzählt Vaorin. Anschließend entfernte ein Team aus Chirurgen in einer OP die Stange.

Vaorin muss nun die nächsten Tage im Krankenhaus verbringen, da die großen Wunden wie auch die gebrochenen Rippen noch verheilen müssen – mindestens bis zur kommenden Woche. Gegen mögliche Entzündungen bekommt er Antibiotika. Außerdem müsse er den Unfall noch seelisch verarbeiten: "Ich bin einfach froh, dass ich noch lebe."

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 11. Oktober 2023, 19:30 Uhr