Handwerkskammer in großer Sorge um Betriebe im Land Bremen

Handwerkskammer sorgt sich um die Betriebe in Bremen und Bremerhaven

Bild: dpa | Markus Scholz
  • Handwerkskammer erwartet deutliche Verschlechterung der Lage.
  • Bis Ende dieses Jahres sind Auftragsbücher noch voll.
  • Energiepreise schlagen laut Kammer-Präses erst im neuen Jahr richtig durch.

Die Handwerkskammer hat sich besorgt zu den Zukunftsaussichten der Betriebe in Bremen und Bremerhaven geäußert. Aktuell sei die Stimmung trotz hoher Energiepreise noch gut, für das kommende Jahr erwartet die Handwerkskammer aber eine deutlich schlechtere Lage.

Die aktuelle Lage liest sich grundlegend positiv: Überwiegend volle Auftragsbücher – zumindest bis zum Jahresende, das sorgt nach Angaben der Handwerkskammer derzeit für eine gute Stimmung unter den Betrieben. In einer aktuellen Umfrage hätten knapp 90 Prozent der Teilnehmer erklärt, dass sie positiv in die Zukunft blicken. Ein deutlich besseres Bild als im Frühjahr – damals hatten sich knapp 85 Prozent positiv geäußert.

Deutliche Verschlechterung in Bremens Handwerk erwartet

Handwerks-Präses Thomas Kurzke erwartet für das kommende Jahr eine erheblich negativere Stimmung im Handwerk. Denn erst dann würden die steigenden Energiepreise so richtig durchschlagen.

Kurzke verwies darauf, dass Bremens Stromanbieter SWB bereits vielen energieintensiven Betrieben wie Glasereien oder Bäckern zum Jahresende die Gasverträge gekündigt habe und deutliche Preissteigerungen zu erwarten seien. "Steigende Preise und Energie natürlich ganz, ganz vorn. Aber dann natürlich die typischen Probleme, dass uns auch die Zuliefererpreise um die Ohren fliegen und das sind alles Probleme, die jetzt geballt auf uns zukommen und das betrifft das Handwerk in Bremen und Bremerhaven", sagt der Chef der Kammer.

Ein weiter zunehmendes Problem ist laut Handwerkskammer der anhaltende Facharbeitermangel, besonders im Baugewerbe. Jeder fünfte Betrieb gehe für den kommenden Winter davon aus, dass er Mitarbeiter verliert. Aber auch in anderen Branchen wie Lebensmittelhandel, Gesundheitsberufe oder KfZ-Gewerbe fehlen demnach immer mehr Fachleute.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen um sechs, 13. Oktober 2022, 18 Uhr