Mutmaßliche IS-Rückkehrerin aus Bremen wird angeklagt

  • Prozess gegen mutmaßliche Anhängerin der Terror-Organisation findet in Hamburg statt.
  • Bundesanwaltschaft wirft der 34-Jährigen unter anderem Kriegsverbrechen vor.
  • Frau soll sich in Syrien außerdem eine jesidische Sklavin gehalten haben.

Am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg beginnt der Prozess gegen eine mutmaßliche IS-Rückkehrerin aus Bremen. Die Bundesanwaltschaft wirft der 34-Jährigen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung im Ausland, Beihilfe zum Völkermord, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Die Mutter zweier Kinder soll Mitglied in der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gewesen sein, wie ein Gerichtssprecher mitteilte. Die Bundesregierung hatte sie Ende März zusammen mit neun weiteren Frauen und deren Kindern aus Syrien nach Deutschland gebracht.

Vorwurf der Sklavenhaltung

Laut Anklage folgte die Deutsche 2014 ihrem Bruder nach Syrien und schloss sich dem IS an. Gemeinsam mit ihrem ersten Mann habe sie Bestrafungsaktionen besucht, zum Beispiel Steinigungen. Nach dem Tod ihres Mannes sei sie Zweitfrau eines anderen IS-Mitglieds geworden und habe danach einen dritten Mann geheiratet.

Das Paar hatte nach Ansicht der Bundesanwaltschaft eine jesidische Sklavin gehalten. Die Angeklagte habe die 26-Jährige mehrfach misshandelt. Außerdem habe sie sich daran beteiligt, die Jesidin an der Flucht zu hindern, heißt es. Damit habe sie der sexuellen Ausbeutung der Sklavin durch ihren Ehemann Vorschub geleistet.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 19. Mai 2022, 10 Uhr