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Brennender Auto-Frachter nähert sich seinem neuen Ankerplatz

Der Autofrachter "Freemantle Highway" brennt in der Nordsee. Ein kleines blaues Schiff liegt vor ihm.

Bergung des brennenden Auto-Frachters kommt voran

Bild: dpa | Jan Spoelstra

Die "Fremantle Highway" ist rund 33 Kilometer von ihrem neuen Ziel nahe der niederländischen Insel Schiermonnikoog entfernt. Das Abschleppen des Schiffes birgt weiter Risiken.

Wie steht es um die Bergungsarbeiten?

Der brennende Frachter ist beim risikoreichen Transport entlang der niederländischen Wattenmeerinseln seinem neuen Ankerplatz über Nacht deutlich nähergekommen. Der Frachter müsse noch 18 Meilen (etwa 33 Kilometer) zurücklegen, teilte die zuständige Behörde in Den Haag am Montagmorgen mit: "Die Ankunftszeit hängt noch immer stark vom Wetter, Rauch, Strömungen und Gezeiten ab." Der Frachter werde "langsam und kontrolliert" von zwei Schleppern gezogen.

Bis Samstag war nicht abzusehen gewesen, wann das Manöver stattfinden kann, weshalb es zunächst abgesagt worden war. Die Windrichtung und der noch immer starke Rauch im brennenden Schiff hatten den Einsatz zunächst unmöglich gemacht. Der Rauch ist den Angaben zufolge inzwischen aber deutlich zurückgegangen, sodass der Transport am Sonntag starten konnte.

Wohin soll der Autofrachter geschleppt werden?

Das Schiff lag bis zuletzt nördlich der Insel Terschelling, und zwar genau zwischen zwei sehr stark befahrenen Schifffahrtsrouten von und nach Deutschland. Nun wird die "Fremantle Highway" Richtung Osten zu einem provisorischen Ankerplatz gebracht.

Der Frachter solle vorläufig rund 16 Kilometer im Norden der Insel Schiermonnikoog liegen bleiben, bis klar ist, ob das Schiff in einen Hafen transportiert werden kann. Der neue Ankerplatz soll sicherer sein, weil die Strömungen dort ruhig sind und er abseits der viel befahrenen Schifffahrtsrouten liegt. Außerdem soll der Ort windgeschützter sein.

Wie soll eine Umweltkatastrophe vermieden werden?

Das Unternehmen wird als sehr riskant eingestuft, weil das Schiff immer noch brennt. Entstehen Risse in den Stahlwänden, könnte Öl ausströmen. Sollte der Frachter auseinanderbrechen oder kentern, droht weiterhin eine Umweltverseuchung.

Es werde alles getan, um Umweltschäden zu verhindern, sagte die Behörde in Den Haag. Mehrere Schiffe begleiten den Frachter, darunter auch ein Spezialschiff, das Öl räumen kann. Außerdem sei der Frachter trotz der großen Hitze stabil und auch unter der Wasserlinie intakt. Ein Auseinanderbrechen soll unter allen Umständen vermieden werden. Laut den niederländischen Behörden ist die "Fremantle Highway" unter der Wasserlinie noch intakt.

Was hat der Frachter geladen?

Der Frachter mit rund 3.800 Autos an Bord war auf dem Weg von Bremerhaven nach Singapur und befand sich rund 30 Kilometer nördlich der Wattenmeerinsel Ameland, als das Feuer in der Nacht zum Mittwoch ausbrach. Bei der Evakuierung der Besatzung starb ein Mensch. Brandherd könnte die Batterie eines E-Autos sein. Das ist aber noch nicht bestätigt worden. Der Frachter, der unter der Flagge Panamas fährt, hatte weit mehr elektrische Autos geladen, als zunächst gemeldet worden war – nämlich knapp 500 statt 25.

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Bild: NonStopNews

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 31. Juli 2023, 8 Uhr