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Wie sicher ist der Bremer Flughafen?

Ein Flugzeug landet auf der Flugzeuglandefläche des Bremer Flughafen.

Wie sicher ist der Bremer Flughafen?

Bild: Radio Bremen

Nach der Geiselnahme in Hamburg werden Stimmen laut, die strengere Vorkehrungen an Flughäfen fordern. Auch in Bremen sei Luft nach oben, meint die Opposition.

Haben deutsche Flughäfen ein Sicherheitsproblem?

Experten kritisieren, dass nicht alle Flughäfen gleichermaßen sicher seien. Bei manchen Airports, Hamburg etwa, schützt lediglich ein Maschendrahtzaun das Außengelände. So konnten im Sommer Klimaaktivisten der "Letzten Generation" den Flugverkehr lahmlegen. Laut Bundespolizei ist jedoch jeder Flughafen anders. In Frankfurt am Main und München seien die Rollfelder besonders gut gesichert. Aber vor allem nach Zwischenfällen rüsten die Airports nach: Am Flughafen Hannover seien nach einem Vorfall im Dezember 2018 alle Tore verstärkt und gesichert worden, sagt eine Sprecherin. Damals durchbrach ein Mann unter Drogeneinfluss mit seinem Auto ein Tor und fuhr auf das Rollfeld. Seitdem sei die Zahl der Tore um die Hälfte reduziert worden.

Wie sicher ist der Bremer Flughafen?

Bei der Sicherung des Flughafengeländes halte man in Bremen gesetzliche und internationale Standards ein, versichert die Sprecherin Andrea Hartmann. So dürfe es keinen offenen Durchgang zum Feld geben. Nach dem Vorfall in Hamburg werde das Konzept in Bremen jedoch überprüft und gegebenenfalls angepasst. Für die Geländesicherung ist nach Angaben der Bundespolizei der jeweilige Flughafenbetreiber zuständig. In Bremen werde der Flughafen rund um die Uhr überwacht. Neben dem Sicherheitsdienst und dem Zoll schützen die Bundespolizei im Inneren sowie die Landespolizei außen das Gelände.

Welche Kritik und Verbesserungsvorschläge gibt es für den Bremer Flughafen?

Vor allem aus der Opposition kommen Forderungen nach mehr Sicherheit. Die CDU-Fraktion in der Bürgerschaft spricht sich für mehr Videoüberwachung aus. Bündnis Deutschland fordert, dass der Senat das Sicherheitskonzept überprüft. Die SPD-Fraktion sieht jedoch keinen Handlungsbedarf. Die Polizeigewerkschaft GdP hält die Forderungen für übertrieben – bislang sei es immer gelungen, das Gelände gut zu bewachen. Das Pendant zum Durchgang, durch den der Täter in Hamburg durchgebrochen war, sei in Bremen mit einer Schleuse gesichert. Ein Sprecher der DPolG, einer weiteren Polizeigewerkschaft, bemängelt hingegen den Zaun in Bremen als Schwachstelle.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 6. November 2023, 15:10 Uhr