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Bremerhavener Märchen: Helfer und anonyme Großspender stemmen Festmahl

Mehrere Personen stehen vor und hinter einem Tisch mit Kuchen.
Bild: Radio Bremen | Sina Derezynski

Nach längerer Corona-Pause gab es in Bremerhaven wieder ein Festmahl für 1.000 Menschen, die es brauchen können. Ermöglicht von vielen Helfern – und einer anonymen Großspende.

Was wurde in der Stadthalle geboten?

Ein großes, weihnachtliches Festmahl mit allem, was dazu gehört: Ente mit Rotkohl und Klößen, Spanferkel, aber auch Süßes zum Nachtisch wie Kuchen, Kekse, Pfefferkuchen, Spekulatius, Schokolade. All das und vieles mehr auf langen Buffettischen angerichtet. Wer mochte, konnte es sich rundum richtig gut gehen lassen.

Im Foyer standen die Gäste bei Friseuren und Fußpflegern an. Viele nutzten das Angebot und ließen sich für das Weihnachtsessen schick machen. Auch ein Weihnachtsmann war in der Stadthalle unterwegs. Für Kinder gab es Betreuung, Basteln und eine Hüpfburg. Auf der Bühne stand ein ukrainischer Chor.

Wie kam das Angebot an?

Viele der Gäste berichten auf Nachfrage, es sei einfach schön zusammen am Tisch zu sitzen und ein richtig festliches Mahl zu genießen. Für sie sei es ein ganz besonderes Weihnachtsfest, sagte Besucherin Jennifer Bey. "Superlecker", befand die Geestemünderin, für die es ein ganz besonderes Fest ist. "Ich kann mich nur tausendmal bedanken."

Dieses Jahr ist es etwas Anderes. Ich war fast ein ganzes Jahr auf der Straße, habe nach einer vernünftigen Wohnung gesucht. Jetzt habe ich eine gefunden, eine schönere hätte es nicht sein können. Ich bin glücklich, zufrieden mit mir selbst, weil ich es geschafft habe.

Jennifer Bey, Festmahl-Gast

Wer hat alles mitgeholfen?

Organisiert hat das Festmahl der Bremerhavener Gastronom Alexis Vaiou, der voller Dankbarkeit für das Engagement der ehrenamtlichen Unterstützer war. Er hatte die Idee bereits 2015 und veranstaltet das Essen zusammen mit der Tafel. Vaiou hat selbst 50 Kräfte mitgebracht, auch von der Tafel war viel Personal vor Ort. Ebenso Schülerinnen und Schüler sowie Berufsschülerinnen und Berufsschüler – insgesamt kamen etwa 100 Engagierte.

Warum grenzt dieses Festmahl an ein Weihnachtswunder?

Es hätte fast ausfallen müssen. Die letzte Ausgabe gab es 2019, nach Corona fehlten dann Sponsoren. Doch Vaiou ist es gelungen, dennoch finanzielle Unterstützung aufzutreiben. Unter anderem von anonymen Wohltätern mit einer Spende von 50.000 Euro.

Es fehlte sehr, sehr viel Geld. Eigentlich sollte diese Veranstaltung nicht stattfinden. Dann kam ein "Engelspaar" in mein Restaurant, die sagten: Wir sind in Rente, wollen etwas Gutes tun und das Essen ermöglichen – egal was es kostet. Ich hatte Tränen in den Augen, von solchen Menschen müsste es mehr geben.

Alexis Vaiou, Bremerhavener Gastronom

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Mittag, 12. Dezember 2023, 13:40 Uhr