Kurschus-Rücktritt: So reagiert die Evangelische Kirche in Bremen

EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus spricht bei einer persönlichen Erklärung zum Vorwurf von sexuell übergriffigem Verhalten eines früheren Kirchenmitarbeiters.
EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus ist als EKD-Ratspräsidentin zurückgetreten. Bild: dpa | Christoph Reichwein

Der Rücktritt von Annette Kurschus zeuge von hohem Respekt vor dem Amt, sagte der Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Bernd Kuschnerus.

Bremens leitender evangelischer Theologe Bernd Kuschnerus hat mit Respekt auf den Rücktritt von Annette Kurschus vom Amt der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) reagiert.

"Annette Kurschus hatte eine schwere Entscheidung zu treffen", erklärte der Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche. Der Rücktritt zeuge von hohem Respekt vor dem Amt. "Sie hat der EKD in den zwei Jahren ihrer Amtszeit ein sympathisches Profil gegeben", ergänzte Kuschnerus. Nun wolle sie sicherstellen, dass der Aufarbeitungsprozess zur sexualisierten Gewalt in der evangelischen Kirche ungehindert und transparent fortgesetzt und die evangelische Kirche vor Schaden bewahrt werde.

Kritik an Umgang mit mutmaßlichem Fall von sexualisierter Gewalt

Mit einer persönlichen Erklärung hatte die Ratsvorsitzende Kurschus in Bielefeld ihren Rücktritt erklärt und zugleich ihr Amt als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen niedergelegt. Sie reagierte damit auf Vorwürfe gegen sie wegen des Umgangs mit einem mutmaßlichen Fall sexualisierter Gewalt in ihrem ehemaligen Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein, wo sie zuerst Gemeindepfarrerin, später Superintendentin war. Der Beschuldigte soll über Jahre hinweg junge Männer sexuell bedrängt haben. Nie habe sie in einem Dienstverhältnis zu dem Mann gestanden, den sie nach eigener Aussage sehr gut kennt, erklärte Kurschus.

Rückblick: Annette Kurschus übernimmt EKD-Leitung:

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 20. November 2023, 19.30 Uhr