Dodenhof — Vom Gemischtwarenladen zur Einkaufsstadt vor Bremens Tür

Das Einkaufszentrum Dodenhof in Posthausen mit parkenden Autos und Menschen
Das Einkaufszentrum Dodenhof in Posthausen ist mehr als 110 Jahre alt. Bild: Imago | Björn Hake

Wohl jeder in Bremen und umzu kennt "die Einkaufsstadt, die alles hat". Nach dem Tod von Gloria Dodenhof blicken wir auf die Geschichte des Familienunternehmens zurück.

Ein schwarzweiß Bild des Dodenhof Gründerhauses.
1925 erwarb Hermann Dodenhof einen Gemischtwarenladen in Posthausen. Bild: Dodenhof

Norddeutschlands größtes Einkaufszentrum Dodenhof ist noch immer in Familienhand. Gegründet wurde es schon 1910 vom damals 23-jährigen Tischler Hermann Dodenhof. Zunächst noch als Gemischtwarenladen im kleinen Stellenfelde, östlich von Bremen.

Schon wenige Jahre später zog das Geschäft nach Posthausen – damals noch ohne Anschluss zum öffentlichen Verkehrsnetz. Das hat sich seither geändert. Dank der Nähe zur A1 und zur A27 ist das Einkaufszentrum rasant gewachsen. Heute wird es in vierter Generation von Ralph Dodenhof geführt, der 2009 seiner nun verstorbenen Mutter Gloria Dodenhof nachgefolgt ist.

Den Aufstieg leitete das Unternehmen allerdings noch vor der Zeit ein, seit der große Autobahnen Städte wie Bremen, Hannover und Hamburg mit Posthausen verbinden. So richtete Dodenhof in den 1950er Jahren ein "mobiles Servicenetz" ein. Per Fahrrad, Sackkarre und Pferdekutsche wurden die Waren an Kunden ausgeliefert – später dann in markanten roten Lastwagen mit weißer Schrift.

Supermarkt, Drogerie und Möbel

1961 wurde ein erstes größeres Warenhaus eröffnet. 1975 folgte die Einweihung eines Einrichtungshauses mit rund 10.000 Quadratmetern Verkaufsfläche, dem größten Norddeutschlands.

Die nächsten Schritte folgten der Vision der Familie, eine sortimentsübergreifende "Einkaufsstadt" zu schaffen. 1976 eröffnete ein Café-Restaurant, 1983 ein Supermarkt, 1986 ein Abenteuerspielplatz, 1988 eine Tankstelle mit Waschstraße und Reifen-Center. Seit 1989 gibt es für Dodenhof auf der A1 sogar eine eigene Abfahrt "Posthausen".

Auf Augenhöhe mit dem Centro in Oberhausen

Die Aussefassade des Dodenhof-Gebäudes.
Der Neubau des Modehauses, wie man es heute noch kennt, entstand 1994. Bild: Dodenhof

Mit dem gigantischen Neubau eines Möbelhauses im Jahr 1994 und der Eröffnung des größten Sport- und Technikhauses Norddeutschlands im Jahr 2008 sowie einem Outlet-Center im Jahr 2014 wuchs Dodenhof zur heutigen Größe an.

Auf mehr als 125.000 Quadratmeter Verkaufsfläche bringt es die Einkaufsstadt heute. Zum Vergleich: Auch das nordrhein-westfälische Einkaufszentrum Centro in Oberhausen bringt es auf rund 125.000 Quadratmeter. Karstadt in der Bremer Innenstadt hat bislang rund 50.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, der Bremer Weserpark rund 66.000.

Partnerschaft mit XXXLutz

Der Dodenhof-Komplex mit Drohne aufgenommen.
Die Verkaufsfläche Dodenhofs liegt dem Unternehmen zufolge bei rund 125.000 Quadratmetern. Nur das Centro in Nordrhein-Westfalen kann da mithalten. Bild: Dodenhof

Mittlerweile setzt Dodenhof auch auf zahlreiche Kooperationen mit bekannten Ketten wie Thalia oder H&M. 2018 entschied sich die Familie sogar für eine strategische Partnerschaft mit der österreichischen Möbelkette XXXLutz. Im Zuge dessen wurden die "WohnWelten"-Möbelhäuser Dodenhofs in Posthausen und am neuen Standort Kaltenkirchen in neue Gesellschaften unter dem Namen "XXXLutz Dodenhof" umfirmiert.

Insgesamt arbeiten heute rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Dodenhof. Sie kümmern sich um rund fünf Millionen Kunden pro Jahr. Über die Umsätze Dodenhofs ist hingegen nichts öffentlich bekannt.

Autorinnen und Autoren