Infografik

Bremen rechnet durch Bundesprogramm mit mehr Afghanistan-Geflüchteten

Das Land rechnet mit jährlich rund 110 Geflüchteten, die zusätzlich untergebracht werden müssen. Das Sozialressort begrüßt das Aufnahmeprogramm der Bundesregierung.

Die Bundesregierung hat ein Aufnahmeprogramm für Afghaninnen und Afghanen angekündigt, bei dem ab sofort pro Monat rund 1.000 Menschen aus Afghanistan nach Deutschland einreisen können. Für Bremen rechnet das zuständige Sozialressort mit jährlich rund 110 Geflüchteten, die so zusätzlich im Land untergebracht werden müssen.

Somit würden sich die Zahl Geflüchteter aus dem von den Taliban kontrollierten Afghanistan allerdings nur leicht erhöhen. In diesem Jahr hat das Land Bremen im Schnitt rund 78 Afghanistan-Geflüchtete pro Monat aufgenommen.

Zahl der im Land Bremen aufgenommenen Geflüchteten aus Afghanistan

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"Wir finden es richtig, dass der Bund besonders verfolgte Personen in Deutschland aufnehmen will und damit eine Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag umsetzt", sagt Sozialressort-Sprecher Bernd Schneider.

Flüchtlingsrat kritisiert Programm

Kritik kommt hingegen vom Flüchtlingsrat Bremen. "Besonders problematisch ist es, dass sich das Bundesaufnahmeprogramm ausschließlich auf Menschen bezieht, die sich noch in Afghanistan aufhalten", sagt dessen Sprecherin Nazanin Ghafouri. Schutzsuchende, die bereits in umliegende Staaten wie Pakistan, Iran und Indien geflüchtet sind, würden damit ausgeschlossen.

Wie alle anderen Geflüchteten, werden auch die zusätzlich aus Afghanistan eintreffenden Menschen zunächst in Bremens Erstaufnahmeeinrichtungen untergebracht und medizinisch versorgt. Von dort werden sie in Übergangswohnheime vermittelt oder ziehen in eine eigene Wohnung.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 17. Oktober 2022, 16 Uhr