Warum Busse und Bahnen nicht immer auf Fahrgäste warten können

Eine Straßenbahn fährt in einer Straße in Bremen
Bild: Imago / Rüdiger Wölk

Vor verschlossenen Türen warten zu müssen, kann ärgerlich sein. Warum öffnen BSAG-Fahrzeuge ihre Türen nicht noch einmal kurz? Ein Sprecher gibt Antworten.

Wer öfter mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Bremen unterwegs ist, kennt das Phänomen vielleicht aus eigener Erfahrung: Der Bus steht bereits an der Haltestelle, doch trotz eines eingelegten Sprints und eindringlichen Winkens bleiben die Türen geschlossen. Als der Fahrgast in spe dem wegfahrenden Bus wehmütig hinterher schaut, drängt sich eine Frage auf: Hätte der Fahrer die paar Sekunden nicht noch warten können?

Darauf gibt es keine klare Antwort, verrät BSAG-Sprecher Andreas Holling auf Nachfrage. Es gebe keine Anweisung, die Fahrzeugtüren zu einem bestimmten Zeitpunkt zu öffnen, zu schließen oder nicht wieder zu öffnen. "Fahrende können die Türen natürlich mehrmals öffnen – und machen dies oftmals auch."

Vorrang an den Ampeln

Grundsätzlich laute das Ziel, dass alle Fahrgäste, die möchten, mitfahren können. Aber: Der Fahrplan müsse es zulassen, die Türen erneut zu öffnen, denn viele Fahrgäste hätten Termine oder Anschlüsse, die sie erreichen wollen.

Daneben kommt es Holling zufolge vor, dass Bus oder Straßenbahn bereits die Vorrangschaltung an der Ampel angefordert haben, erkennbar an einem A auf der Ampel für Busse und Bahnen. Dann hätten alle anderen Verkehrsteilnehmer Rot und das BSAG-Fahrzeug könne fahren.

Die Fahrer entscheiden nach eigenem Ermessen

"Auch hier müssen Fahrende entscheiden, ob sie dieses Zeitfenster dann nutzen oder die Türen nochmals öffnen und dann mit allen Fahrgästen bis zur nächsten Grünphase warten", sagt Holling. An großen Kreuzungen wie etwa am Hauptbahnhof könne das einige Zeit dauern.

Unabhängig davon sei es auch eine Frage der Zeit und des Ortes. Holling gibt ein Beispiel: "Während am Sonntagmorgen am Stadtrand die Tür nochmal geöffnet wird, weil der nächste Bus erst in 30 Minuten kommt, geschieht das in der Hauptverkehrszeit, wenn die Bahnen im Abstand von 5 bis 8 Minuten kommen, nicht immer". Dann müssten verspätete Fahrgäste auf die nächste Bahn warten.

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Quelle: buten un binnen.