Kostenloses Parken in Bremen: Bovenschulte verteidigt "Brötchentaste"

Ein Pfeil weist an einem Parkscheinautomaten auf die sogenannte "Brötchentaste" hin.

Bremer Handelskammer kritisiert Aus für "Brötchentaste"

Bild: dpa | Wolfram Steinberg

Die "Brötchentaste" wurde fünf Mal pro Tag genutzt, das Mobilitätsressort hat das Angebot nun kassiert. Jetzt stellt sich der Bürgermeister gegen diese Entscheidung.

Bremens Bürgermeister, Andreas Bovenschulte (SPD), hat die sogenannte Brötchentaste für das Kurzzeitparken in Bremen verteidigt. In einem Brief an die Handelskammer zeigte er "großes Verständnis" für die Beschwerden der Einzelhändler. Das kostenlose Kurzzeitparken sei ein "attraktives Angebot" gewesen, schrieb Bovenschulte. Für den Bürgermeister ist klar: "Dass wir nach der Wahl darüber reden müssen, diese Entscheidung rückgängig zu machen."

Bürgermeister stellt sich gegen Mobilitätssenatorin

Damit stellt sich Bovenschulte explizit gegen die Entscheidung des Mobilitätsressorts, das die sogenannte Brötchentaste Anfang April abgeschafft hatte. Bis dahin konnten Autofahrer in Einkaufsstraßen bis zu 20 Minuten kostenlos parken, um schnelle Einkäufe zu erledigen.

"Angesichts der Klimakrise ist es nicht mehr zu verantworten, Autofahrten für Kleinsteinkäufe durch kostenloses Parken zu begünstigen", hatte Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) die Entscheidung begründet.

Brötchentaste im Schnitt fünf Mal täglich genutzt

Zudem heißt es seitens des Mobilitätsressort auf eine Anfrage von buten un binnen, dass die Brötchentaste im Schnitt nur fünf Mal pro Tag genutzt wurde. Die wenigsten Bremerinnen und Bremer sollen das Angebot gekannt haben. Von 321 Parkscheinautomaten im Stadtgebiet hatten nur 78 eine Brötchentaste, in der Innenstadt waren nur sieben Automaten mit der Funktion ausgestattet.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 18. April 2023, 15 Uhr