Digital durch den Fischereihafen – so erkunden Sie Bremerhaven per App

Eine Hand hält ein Smartphone mit dem Bremerhaven-Guide, dahinter der Fischereihafen (Montage)

Digital durch den Fischereihafen – so erkunden Sie Bremerhaven per App

Bild: dpa/Radio Bremen | Ingo Wagner/Joschka Schmitt

Hundert Jahre alt, aber alles andere als angestaubt: Der Fischereihafen der Seestadt lässt sich nun per Audio und Video erkunden. Das kann der "Bremerhaven Guide".

Stadtführung, ganz ohne Stadtführer, digital und im eigenen Tempo – das ist die App "Bremerhaven Guide". Eine neue Route führt nun durch den Touri-Spot Fischereihafen. Dass der heute mehr als Fisch bietet, zeigt eine virtuelle Karte mit etlichen Sehenswürdigkeiten. Es gibt Videos, Audiostorys, Bilder und Texte vom alten Seemannsheim, der Entwicklung zum größten Fischereihafen Deutschlands und der heute angesiedelten Wissenschaft. Insgesamt 23 "Points of Interest".

Im August hatte die Tourismusgesellschaft Erlebnis Bremerhaven die App nach einjähriger Entwicklung für die Havenwelten an den Start gebracht. Laut Tourismuschef Ralf Meyer traf das Angebot bereits auf reges Interesse bei Besucherinnen und Besuchern. Jetzt gibt es die erste Erweiterung.

Auf eigene Faust durch den Fischereihafen

Ein Screenshot zeigt Schiffe und Text.
Die App liest Infos zu den Schiffen "Steinbock" und "Gera" vor. Bild: Screenshot "Bremerhaven Guide"

Knapp sechs Kilometer ist die Tour durch den Fischereihafen lang. Zweieinhalb Stunden soll sie dauern. Die digitale Karte führt dabei von Punkt zu Punkt, der Weg ist nicht zu verfehlen. Wo es losgeht, bleibt Nutzenden selbst überlassen. Zum Beispiel bei dem kleinen Krabbenkutter "Steinbock". Dort angekommen, spuckt die App Informationen über die Arbeit auf dem noch heute aktiven Kutter aus – und liest den Text auf Wunsch auch vor.

Direkt am Schaufenster Fischereihafen liegt der Kutter "Steinbock". Nur zehn Meter ist die "Steinbock" lang. 1984 ging der Kutter zum ersten Mal ins Wasser ...

"Bremerhaven Guide"-App
Ein Kutter liegt neben einem Schiff in einem Hafenbecken.
Der Krabbenkutter "Steinbock" und das Museumsschiff "Gera" im Fischereihafen. Bild: Radio Bremen | Leonard Steinbeck

Der Guide erzählt von der Fischverarbeitung in den riesigen Hallen, von Forschungsschiffen, dem Tühnen-Institut oder dem Museumsschiff "Gera". Hafenkneipen werden passiert, die Doppelschleuse und Verarbeitungsbetriebe wie Frosta und die Deutsche See. Zu jeder Station weiß die App Bescheid. Liefert allerdings mehr als Text, auch spielerische Elemente wie 360-Grad-Ansichten oder Augmented Reality-Szenen, also digitale Erweiterungen der Umgebung. So kann im Fischkochstudio eine Spezialität der Seestadt "nachgekocht" werden: Für die "Bremerhavener Fischsuppe" gibt es Zutaten als 3D-Modelle, die korrekt in einen Topf gegeben werden müssen. Hat es geklappt, steht das fertige Teller-Gericht virtuell bereit und macht Lust in echt zu kosten.

Teilweise hakt's in der App noch

Ein Screenshot zeigt eine Karte und Text.
23 "Points of Interest" verzeichnet die App für den Fischereihafen. Bild: Screenshot "Bremerhaven Guide"

Ein paar technische Probleme hatte die App im Selbsttest allerdings noch. Manchmal stoppen die Texte beim Vorlesen beispielsweise abrupt. Dann muss selbst gelesen werden. Trotz der Kinderkrankheiten ist der "Bremerhaven Guide" für Tourismuschef Meyer die logische Fortsetzung von Stadtführern auf Papier.

Das digitale Zeitalter erreicht den Tourismus. Das ist heutzutage eben die Broschüre, die man sonst zugeschickt bekommen hat. Heute zückt man das Handy, öffnet die App und findet alles, was man am Standort sehen möchte.

Ralf Meyer vom Wirtschaftsreferat Bremerhaven im Interview.
Ralf Meyer, Tourismuschef Bremerhaven

Im Moment bietet die App zwei kostenlose Führungen an. Eine historische Führung durch die Innenstadt und den neuen Hafen. Und die neue Tour durch den Fischereihafen. An weiteren Rundgängen wird gearbeitet, sagt Meyer. Für den Frühling ist eine Führung zum Thema Energiewende geplant.

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende aus Bremerhaven, 22. Januar 2023, 11:40 Uhr