Bremer Unternehmen leitet einzigartiges Klima-Projekt im Mittelmeer

Abgestorbenes Seegras und daraus entstandene Meerbälle liegen an einem Strand vor blauem Meer.
Seegras spielt eine wichtige Rolle im Umwelt- und Klimaschutz. Wie viel davon vor Italiens Küste wächst, soll nun herausgefunden werden. Bild: dpa | Wieland Hollweg

Seegras bindet viel Kohlenstoff. In einem weltweit besonderen Projekt untersucht der Anbieter Fugro über mehrere Jahre die Bestände der Wasserpflanze vor Italiens Küste.

In einem Großprojekt sollen die Lebensräume vor der italienischen Mittelmeerküste kartografiert werden. Die Projektleitung übernimmt Fugro Bremen, eine Tochterfirma des niederländischen Unternehmens Fugro. Zum Kerngeschäft gehören die Erhebung und Analyse von Geodaten. Der Auftrag lautet nun, vor allem die Seegrasbestände zu erfassen. Dafür stehen insgesamt 400 Millionen Euro zur Verfügung.

Wie das Unternehmen auf Anfrage mitteilt, spiele Seegras bei der Bekämpfung des Klimawandels eine wichtige Rolle: Die unscheinbaren Unterwasserpflanzen binden demnach 35-mal schneller Kohlenstoff als die tropischen Regenwälder. Obwohl sie nur 0,2 Prozent des Meeresbodens bedecken, sollen sie für zehn Prozent der gesamten Kohlenstoffspeicherung im Wasser verantwortlich sein. Zudem bieten Seegraswiesen vielen Fisch-, Krebs- und Weichtieren einen Lebensraum.

Das größte Projekt seiner Art

Es handele sich um das weltweit größte Projekt der Seekartografierung. Gemeinsam mit Projektpartnern plane Fugro, mehr als 10.000 Quadratkilometer Meeresgrund sowie 4.000 Kilometer Küstenlinie mit Schiffen, Unterwasserdrohnen sowie Laserscannung aus der Luft zu vermessen. Das Projekt startet noch im März und soll bis Juni 2026 abgeschlossen sein.

Der Bremer Fugro-Ableger ging aus dem 1983 gegründeten Unternehmen OSAE hervor, das insbesondere Seekabeltrassen vermessen hat. 2006 fusionierte es mit Fugro. Regional arbeitet Fugro Bremen unter anderem mit daran, mögliche Standorte für Offshore-Windkraftanlagen zu finden.

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Quelle: buten un binnen.