Wie verständlich sind die Wahlprogramme der Bremer Parteien?

Eine Frau sitzt an einem Tisch und betrachtet Wahlplakate zur Bremer Bürgerschaftswahl.
Mit einer Analysesoftware wurden die Wahlprogramme Bremer Parteien untersucht. Bild: Radio Bremen | Lina Brunnée

Eine neue Untersuchung zeigt: Die Bremer Wahlprogramme schneiden im Bundesvergleich nicht gut ab. Am verständlichsten ist das FDP-Programm, am unverständlichsten das der SPD.

Die Wahlprogramme zur Bürgerschaftswahl im Land Bremen sind zum Teil schwer verständlich. Bremen liegt bei der Verständlichkeit seiner Wahlprogramme im Bundesvergleich nur auf Platz 11 von 16. Das zeigt eine Studie der Universität Hohenheim.

Kommunikationswissenschaftler haben mithilfe einer Analysesoftware die Wahlprogramme geprüft. Die Software sucht nach überlangen Sätzen, Fachbegriffen und zusammengesetzten Wörtern. Gemessen wird die Verständlichkeit dann an einem Index, dem "Hohenheimer Verständlichkeitsindex". Dieser reicht von 0 (schwer verständlich) bis 20 (sehr verständlich).

Unfug wird nicht dadurch richtig, dass er formal verständlich
formuliert ist. Und unverständliche Formulierungen bedeuten nicht,
dass der Inhalt falsch ist. Formale Unverständlichkeit stellt aber
eine Hürde für das Verständnis der Inhalte dar.

Frank Brettschneider, Kommunikationswissenschaftler Uni Hohenheim

Im Durchschnitt liegt die Verständlichkeit der Programme zur Bremer Bürgerschaftswahl 2023 laut Index bei 7,3 Punkten. Eine Verbesserung zur Wahl im Jahr 2019 gibt es damit nicht. Unter den Bremer Parteien haben die Grünen und die FDP die formal verständlichsten Programme mit 8,0 Punkten. Die CDU konnte sich 2019 verbessern, von 4,7 auf 7,5 Punkte. Die SPD hat dagegen die unverständlichste Sprache. Sie erreicht nur 5,8 Punkte, 2019 waren es noch 6,0 Punkte.