Auszeichnung für Menschen mit Ehrenamt: Das sind die Preisträger

ein Junge lehnt an einem umfunktinierten Kaugummiautomaten
Unser Lieblingsmensch Jonte Mai.

Auszeichnung für Menschen mit Ehrenamt: Das sind die Preisträger

Bild: Radio Bremen | Lieselotte Scheewe

Mit dem "Bürger:innenpreis 2023" würdigt die Sparkasse Bremen ehrenamtliches Engagement. Dabei wurden vier erste Plätze und genauso viele zweite Plätze vergeben.

40 Projekte wurden eingereicht, nun stehen die Gewinner des "Bürger:innenpreises 2023" der Sparkasse Bremen fest. Der Preis ist mit insgesamt 15.000 Euro dotiert. Zu den Erstplatzierten gehören unter anderem der Hospizverein Bremen und das Artenvielfalt-Projekt "Naturschutz2Go". Erstmalig hat die Sparkasse auch einen Publikumspreis vergeben, für den Bremerinnen und Bremer vorab online abstimmen durften.

"Seit fast 15 Jahren stellt die Bremer Sparkasse mit diesem Preis das Ehrenamt auf die große Bühne, gibt ihm Anerkennung und Aufmerksamkeit", sagte Frauke Hegemann, Vorstandsmitglied der Sparkasse Bremen am Montagabend bei der Preisverleihung im Unternehmens-Hauptsitz am Technologiepark.

1 Preis für Dagmar Katz vom Hospizverein Bremen

Für ihr ehrenamtliches "Lebenswerk" erhielt die Mitbegründerin des ambulanten Hospizvereins, Dagmar Katz, den ersten Platz und damit 2.000 Euro Preisgeld. Seit 25 Jahren entwickele sie die Angebote für Trauer- und Sterbebegleitung konstant weiter, baue Hürden und Tabus im Umgang mit Tod und Sterben ab, fördere Gemeinschaft und unterstütze Teilhabe in der Gesellschaft, heißt es zur Begründung von der Jury.

2 Preis für Jonte Mai und das Biodiversitätsprojekt "Naturschutz2Go"

In der Kategorie U21 gewann der Schüler Jonte Mai ebenfalls den ersten Preis und damit 2.000 Euro, die er nach eigener Aussage direkt wieder in sein Projekt "Naturschutz2Go" einfließen lassen will. Er baut ausrangierte Kaugummi- und Kondomautomaten zu insektenfreundlichen Saatgutautomaten um. Damit könne er seine Mitmenschen im Handumdrehen für den Erhalt der Biodiversität und Artenvielfalt gewinnen, so die Jury.

3 Preis für Irmtraut Wohl und die Wohlfühlanrufe

Mit ein- oder mehrmaligen sogenannten Wohlfühlanrufen bietet Irmtraut Wohl ein Kontaktangebot für ältere Menschen, die sich allein fühlen. Die meist halbstündigen Anrufe sollen Freude bereiten und Austausch und Nähe schaffen. "Die ehrenamtlichen Wohlfühlanrufe sind ein gelungenes Angebot, welches die Einsamkeit vertreiben kann und dabei Austausch, Anteilnahme sowie menschliche Nähe bietet", begründet die Sparkasse Bremen die Wahl für den ersten Preis.

4 Preis für Andreas Ebert und die Offenen Spiele-Treffs

Andreas Ebert organisiert seit 15 Jahren ehrenamtlich generations- und kulturübergreifende Spieletreffs. Die Jury des "Bürger:innenpreises" erklärt die Wahl zum ersten Preis so: "Das gemeinsame Spielen bringt Spaß, Begegnung und unterschiedlichste Menschen in den Austausch, die im Alltag oft keine Berührungsmöglichkeiten haben."

  • So läuft ein Spieleabend an der Bremer Volkshochschule ab

    Siegen oder verlieren gehört zu Spieletreffs dazu, und davon gibt es gleich mehrere in Bremen. Hunderte Spiele und viele schöne Begegnungen haben sie zu bieten.

5 Preis für Kerstin Graumann von Lesevergnügen Bremen

Bei dem kostenfreien Leseformat liest eine ehrenamtliche, ausgebildete Leseleitung eine Geschichte und ein Gedicht langsam vor und lässt die Zuhörer sich darüber austauschen. Die wöchentlichen Lese-Sitzungen sind 90 Minuten lang und für alle offen. Die Jury sagt dazu: "Es entsteht daraus ein besonderes Miteinander, welches Raum gibt für persönlichen Austausch, neue Erfahrungen und Teilhabe an der Gedankenwelt anderer." Das Projekt kam auf den 2. Platz.

6 Preis für Gerd Borcherding, engagiert bei Freunde der Bremer Straßenbahn 

Seit 1989 setzt sich der Verein für den Erhalt historischer Straßenbahn- und Busfahrzeuge ein, bietet historische Linienfahrten durch das Stadtgebiet und betreibt in Sebaldsbrück das Bremer Straßenbahn-Museum. Die unterschiedlichen Aufgaben des Vereins, ob Instandhaltung, Vortrag oder Führung, böten für alle Generationen passenden Raum für Teilhabe, begründet die Jury ihre Wahl zum zweiten Platz.

7 Preis für Helmut Hafner mit Weihnachten Gemeinsam

Seit 30 Jahren engagiert sich die Anneliese Losse-Hartke Stiftung für Weihnachtsfeiern in verschiedenen Stadtteilen, die allen Menschen offenstehen. So müsse niemand an Weihnachten allein sein. Das Projekt erhielt den 2. Preis. "Ob mit Liedern und Geschichten, Kaffee und Kuchen, Kartoffelsalat und Würstchen, gemeinsam kann dort gefeiert werden sowie Teilhabe und Austausch zwischen Kulturen und Generationen entstehen, der oft über die Feiertage hinaus Bestand hat", erklärt die Sparkasse Bremen.

8 Preis für Hermann Roth von Friedehorst Teilhabe Leben

Seit fast 20 Jahren ist Hans Hermann Roth ehrenamtlich aktiv für geistig und körperlich eingeschränkte Kinder, Jugendliche und Erwachsene der Einrichtung Friedehorst. Die Einrichtung im Bremer Norden bietet für behinderte Menschen jeden Alters sowohl Teilhabe- als auch Wohnangebote. Mit nun bereits 91 Jahren und wegen einer angeborenen Gehbehinderung selbst im Rollstuhl, besucht Roth derzeit wöchentlich fünf junge Menschen in der Einrichtung, spricht, spielt und liest mit ihnen oder unterstützt bei den Mahlzeiten. Roth bekommt den 2. Preis für sein Engagement.

9 Publikumspreis

Die meisten Stimmen bei dem erstmals ausgelobten Publikumspreis erhielt Andreas Ebert mit seinen offenen Spiele-Treffs. Damit erhielt er zusätzlich ein Preisgeld von 1.000 Euro.

Autorinnen und Autoren

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 4. Dezember 2023, 21 Uhr