Aktenchaos im Sozialzentrum: Wie teuer wird das für Bremen wirklich?

Hunderte Akten sind übereinander gestapelt
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Nach dem Fund Tausender unbearbeiteter Akten ist nun klar: Zu viel Geld wurde an Alleinerziehende ausgezahlt. Die Innenrevision hat nun die Schadenssumme errechnet.

Der entsprechende Bericht der Innenrevision wurde am Donnerstagabend den Fachpolitikern in der Sozialdeputation vorgelegt. Der Hintergrund: Die Behörde hatte wegen des Aktenchaos damals zu viel Geld an betroffene Alleinerziehende gezahlt. Diese 60.000 Euro kann die Stadt demnach nicht mehr zurückverlangen. Die Fälle seien verjährt, hieß es jetzt.

Behörde war offenbar personell überfordert

Bei den etwa 1.700 liegengebliebenen Akten geht es um Unterhaltsvorschüsse. Rund die Hälfte davon ist laut Behörde mittlerweile überprüft worden. Das Sozialressort gibt an, dass zumindest alle unterhaltsberechtigten Kinder seinerzeit das ihnen zustehende Geld bekommen hätten. Auch von weiteren 40 unbearbeiteten Posteingangsordnern sei bislang die Hälfte gesichtet worden. Dabei habe es sich vielfach um Abrechnungen von Jugendhilfeträgern gehandelt. Diese hätten ihr Geld aber schon bekommen, heißt es.

Der Aktenberg war vor einigen Wochen in dem Sozialzentrum gefunden worden. Offenbar hatte Personalmangel zu dem Chaos geführt.

Sozialzentrum Bremen-Vahr: Bürgerschaft diskutiert über Akten-Chaos

Bild: Radio Bremen
  • "Tausende Schicksale": Das Problem der gefundenen Akten in der Vahr

    Im Sozialzentrum in der Vahr sind Berge an Akten und ungeöffneten Briefen aufgetaucht. Der Behördenspitze waren die Dokumente unbekannt – Untersuchungen laufen.

Autor

  • Folkert Lenz
    Folkert Lenz

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 14. April 2023, 7 Uhr