Immer mehr Bremer Organisationen folgen Aufruf zur Demo gegen rechts

Mehrere Menschen halten bei einer Kundgebung bemalte Plakate in die Höhe.

Immer mehr Bremer Organisationen folgen Aufruf zur Demo gegen Rechts

Bild: Imago | photothek

Das neu gegründete Aktionsbündnis "Laut gegen Rechts" hat eine Kundgebung für Sonntag auf dem Domshof angemeldet. Anlass ist das AfD-Treffen mit Rechtsextremen in Potsdam.

Das durch die zwei Privatpersonen Lukas Röber und Susanna Janke gegründete Bündnis will sich nach eigenen Angaben "populistischen und menschenverachtenden Bewegungen aktiv in den Weg stellen". Die Protestaktion beginnt um 12:05 Uhr und richte sich gegen den zunehmenden Rechtsruck in Deutschland, heißt es in einer Mitteilung.

Angemeldet sind bislang 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – die Organisatoren und Behörden rechnen aber mit bis zu 10.000 Menschen. In den sozialen Netzwerken wird die Ankündigung tausendfach geteilt.

Parteien und Verbände wollen teilnehmen – Bovenschulte kommt

Dem Aufruf haben sich mittlerweile auch SPD, Grüne und Linke angeschlossen. Verbände und Organisationen wie der Deutsche Gewerkschaftsbund, der Paritätische Wohlfahrtsverband oder der Verein Clubverstärker haben ebenfalls ihre Teilnahme zugesagt. Auch Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Innensenator Ulrich Mäurer (beide SPD) haben ihr Kommen angekündigt.

Bovenschulte warnte am Mittwoch davor, dass sich Menschenfeindlichkeit und Hetze weiter ausbreiten. "Das Geheimtreffen von Neonazis und AfD-Politikern, in dem ein Plan für die Vertreibung von Millionen Menschen aus unserem Land ausgeheckt wurde, markiert einen vorläufigen Tiefpunkt der Entwicklung", sagte Bovenschulte beim Neujahrsempfang des Senats. Der Plan verbreite Angst bei vielen Menschen.

Das ist abscheulich und durch nichts zu rechtfertigen. Und deshalb sind hier alle demokratischen Kräfte von rechts bis links gefordert, klar Stellung zu beziehen.

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD)

Nach dem Geheimtreffen rechtsgerichteter Aktivisten in Potsdam mit AfD-Politikern hatten in den vergangenen Tagen bundesweit in mehreren Städten Tausende Menschen gegen Rechtspopulismus protestiert. Auch in Oldenburg, Wilhelmshaven, Emden und Hannover sind für Samstag größere Demonstrationen angekündigt. In Hannover wollen sich Ministerpräsident Stephan Weil, Landesbischof Ralf Meister und der frühere Bundespräsident Christian Wulff an einer Kundgebung beteiligen. In Vechta ist am Sonntag eine Kundgebung gegen Rechtsextremismus geplant.

In Bremerhaven ist bislang noch nichts geplant.

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Autor

  • Portrait von Pascal Faltermann
    Pascal Faltermann Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 17. Januar 2024, 12 Uhr