2022 so wenige Blitze wie lange nicht – Bremen unter dem Durchschnitt

Bild: dpa | Jan Eifert

Der Blitz-Informationsdienst von Siemens wertet jedes Jahr die Häufigkeit von Blitz-Einschlägen aus. Das trockene Wetter ließ die Zahl deutschlandweit stark sinken.

Der Landkreis Harburg ist im vergangenen Jahr die niedersächsische Blitz-Hochburg gewesen. Mit einer Dichte von 1,28 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer lag der Landkreis im landesweiten Vergleich vorn, gefolgt vom Landkreis Verden (0,95) und dem Landkreis Diepholz (0,92). Die Zahlen veröffentlichte jetzt der Blitz-Informationsdienst von Siemens.

Den Angaben zufolge gab es in Bremerhaven im vergangenen Jahr 0,66 Blitze je Quadratkilometer, in Bremen 0,36. Den niedersachsenweit niedrigsten Wert gab es in Oldenburg mit 0,14. Damit kam die Stadt bundesweit auf den dritten Platz der Kommunen mit der geringsten Blitzdichte. Bundesweiter Durchschnitt waren den Angaben zufolge etwa 0,7 Blitze pro Quadratkilometer.

Deutschlandweit so wenige Blitze wie seit 30 Jahren nicht

Insgesamt zählte der Informationsdienst im vergangenen Jahr in Deutschland 242.421 Blitzeinschläge, das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Messungen 1991. 2021 hatte es fast doppelt so oft geblitzt. Im Sommer 2022, vor allem im Juni und August, habe teils extreme Dürre bei hohen Temperaturen von mehr als 35 Grad geherrscht, sagte der Leiter des Informationsdienstes, Stephan Thern.

Diese Zeit ist üblicherweise die beste Zeit für Gewitter. Doch die Niederschlagsmenge lag deutlich unter dem Sollwert. Für Gewitter braucht es aber beides – Feuchtigkeit und heiße Temperaturen.

Stephan Thern, Leiter des Blitz-Informationsdienstes von Siemens

Am häufigsten schlug es im Süden ein – dort liegt auch die Blitzhauptstadt 2022: Das bayerische Kempten verzeichnete mit 2,45 Einschlägen pro Quadratkilometer die bundesweit höchste Blitzdichte aller Landkreise, Kreise und kreisfreien Städte. Am anderen Ende der Skala lag die Stadt Brandenburg an der Havel mit einem Wert von 0,04.