Urteil nach Beisetzung von Urnen mit falscher Asche erwartet

Eine Urne

Bestattungsunternehmer soll Asche vertauscht haben: Urteil fällt heute

Bild: dpa | JOKER: Petra Steuer

Zwischen 2016 und 2019 soll der Bestatter in Bad Zwischenahn die Urnen ohne die Asche der Verstorbenen beigesetzt haben. Der Angeklagte beteuert seine Unschuld.

Das Landgericht Oldenburg soll am Dienstag entscheiden, ob ein Bestatter mehrere Urnen mit Asche anderer Herkunft, Staub oder Dreck beigesetzt hat. Das Urteil in dem Berufungsverfahren werde im Laufe des Tages erwartet, teilte eine Sprecherin des Landgerichts mit.

In einer Berufungsverhandlung darf die Strafe nicht höher ausfallen als beim ersten Urteil, wenn der Angeklagte die Berufung eingelegt hat – wie in diesem Fall. Ein Amtsgericht hatte den Angeklagten im August 2021 wegen Anstiftung zur Störung der Totenruhe und Beihilfe zur Störung der Totenruhe zu einer Freiheitsstrafe von acht Monaten auf Bewährung und 5.000 Euro verurteilt.

Taten ereignet sich über Zeitraum von drei Jahren

Die Taten ereigneten sich nach Angaben des Gerichts im Dezember 2016, im April und Mai 2017 sowie im April 2019. Der Angeklagte arbeitete damals für ein Bestattungsunternehmen in Bad Zwischenahn westlich von Oldenburg. In den betroffenen Fällen sei die Asche nicht rechtzeitig vor der geplanten Beisetzung vom Krematorium zurückgekommen. Also habe der Angeklagte die Urnen mit Sand, schwarz glänzenden kohleartigen Partikeln oder anderer Asche gefüllt.

Gegen das erste Urteil am Amtsgericht war der 39-Jährige vorgegangen, auch zu Prozessauftakt im Berufungsverfahren hatte er die Taten abgestritten.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 25. Juli 2023, 8 Uhr