134 Strafverfahren wegen Bauern-Protesten allein in Oldenburg

Menschen stehen vor einer Kolonne von Traktoren auf einer Straße.

Ermittlungen nach Bauern-Protesten in der Region

Bild: dpa | Bastian

Die bundesweiten Demonstrationen der Landwirte beschäftigen vielerorts noch immer die Polizei. Oldenburgs Polizeipräsident stellt die Protestform mit Treckern infrage.

Während die Bauernproteste in Bremen laut Polizei ohne größere Zwischenfälle verliefen, hat allein die Polizei Oldenburg gestern 134 Strafverfahren eingeleitet. Das teilte die Polizeidirektion Oldenburg mit. In mehreren Fällen ging es um Autofahrer, die beim Versuch, die Blockaden zu umfahren, Demonstrationsteilnehmer angefahren hatten.

In Friesoythe musste ein angefahrener Demonstrant sogar ins Krankenhaus, ist inzwischen aber wieder entlassen. Die Polizei ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Auch bei zwei Vorfällen in Cuxhaven haben Autofahrer Landwirte mit ihren Fahrzeugen touchiert. Dabei wurde vier Menschen leicht verletzt. Laut Polizeiangaben flüchtete einer der beiden Täter.

Galgen mit Ampelschild

Andere Verfahren richten sich gegen die Demonstranten selbst: So ermittelt die Polizei im Kreis Oldenburg und im Kreis Osterholz wegen des Verdachts der Öffentlichen Aufforderung zu Straftaten. In beiden Fällen ging es darum, dass ein Galgen mit einem Ampelschild aufgestellt worden war.

Die meisten Verfahren wurden aber wegen Nötigung und gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr eingeleitet. Insbesondere die Aktionen auf den Autobahnen waren laut Polizei sehr gefährlich.

Warum demonstrieren die Landwirte nicht zu Fuß?

Oldenburgs Polizeipräsident Johann Kühme stellte infrage, ob die Form der Trecker-Demonstrationen angemessen gewesen ist: "Für mich stellt sich die Frage, ob Landwirte ihre Interessen nicht genauso vertreten können wie Demonstranten, die sich zum Beispiel für den Frieden, den Umweltschutz, den Tierschutz einsetzen: Nämlich zu Fuß", sagte Kühme.

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Autor/Autorin

  • Autor/in
    Gabriele Intemann

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 9. Januar 2024, 7 Uhr