Kommentar

Die Sperrung der A27 – ein einziges Drama!

Darum muss die A27 zwischen Bremen und Bremerhaven gesperrt werden

Bild: Radio Bremen | Nils Braunöhler

Die Kajen, die Brücken, die Gleise und auch die Wahrzeichen: Im Norden bröckelt es. Der Bund scheint die Alarmglocken jedoch nicht zu hören, meint Dirk Bliedtner.

Klar, Sicherheitsgründe gehen immer vor. Und wenn das Erdreich beginnt, kraterweise aufzubrechen, dann sollte Eile geboten sein. Doch der Fall zeigt auch: Hier liegt viel, viel mehr im Argen! Marodes Wellblech im Tunnel unter der Fahrbahn – das kommt wohl kaum plötzlich und unerwartet.

Genauso sieht es bei anderen öffentlichen Bauten aus, die vor sich hingammeln. Wie zum Beispiel marode Kajen in Bremerhaven und der gruseligen Geschichte vom schiefen Molenturm. Es geht in Behörden und öffentlichen Einrichtungen anscheinend nur noch darum, zu gucken, wo man mit dem Sanieren noch warten kann und was noch irgendwie länger durchhält.

Abriss und Neubau – sowie monatelange Behinderungen

Gerade kam noch die eigentlich positive Nachricht: Zwei marode Autobahnbrücken kurz vor Bremerhaven sollen in den nächsten zwei Jahren abgerissen und neu gebaut werden. Die Arbeiten sollten nächste Woche beginnen. Dafür hätte man auch monatelange Verkehrsbehinderungen gerne in Kauf genommen. Aber da hatte aber noch niemand den Totalschaden zwischen Hagen und Uthlede auf dem Plan. Und das nur wenige Kilometer weiter.

Zum Glück sind die Autobahn-Planer doch noch zu der Einsicht gekommen, dass es besser ist, die Arbeiten in Wulsdorf erst mal zu verschieben. Alles Andere hätte die Lage unnötig verschärft.

Bahnstrecke zwischen Bremen und Bremerhaven ist eine Dauerbaustelle

In den nächsten Tagen macht nun auch noch die Weserfähre wegen Kajensanierung wochenlang dicht. Die Bahnstrecke zwischen Bremen und Bremerhaven – ja, was soll man sagen. Sie ist sowieso eine Dauerbaustelle – mit andauerndem Schienenersatzverkehr. Investitionsstau allerorts.

Zurück zur A27: Unterm Strich bleibt nur noch der Eindruck: Hier hoch oben im Norden, da ist es ja nicht so schlimm, wenn mal nichts mehr geht. Ist ja eh 'ne halbinselartige Randlage. Speditionen befürchten massive Einbußen und dass Aufträge wegbrechen – und das in der ohnehin sehr heiklen Wirtschaftslage. Pendlerinnen und Pendler sind nur noch genervt. Egal. Wann und wie es weitergeht – erstmal keine Ahnung!

Liebe Autobahn GmbH des Bundes, lieber Bund – die Alarmglocken schrillen und niemand scheint sie zu hören. Was für ein Drama!

Video zeigt Löcher und Rost in maroder Röhre unter gesperrter A27

Bild: Radio Bremen | privat

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  • Dirk Bliedtner
    Dirk Bliedtner Autor

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 22. Februar 2024, 19:30 Uhr