Mehr Platz und Cafés: So könnte der Bremer Wall bald aussehen

Visualisierung Querung Wallkontor in Bremen
Bild: Bremer Senat

Der Senat will die Straße Am Wall in der Innenstadt aufwerten. Dafür hat er sich mit der City-Initiative auf ein Konzept verständigt. Schon 2024 soll die Straße umgestaltet sein.

Der Bremer Senat und die City Initiative haben sich auf ein Konzept verständigt, wie die Straße Am Wall innerhalb eines Jahres baulich aufgewertet werden soll. Der Plan sieht vor, die Gehsteige entlang der Ladenzeile zu verbreitern. An einigen Stellen soll der Boulevard um mehr als zwei Meter breiter werden als bisher. Auf diese Weise will der Senat nicht nur erreichen, dass Fußgänger mehr Platz haben, sondern auch Tische und Stühle von Restaurants und Cafés.

2024 sollen Bauarbeiten abgeschlossen sein

Pkw-Parkplätze bleiben laut des stellvertretenden Sprechers des Senats, Jens Tittmann, größtenteils erhalten.* Außerdem sollen einladendere Wegeverbindungen in die Innenstadt und Rundläufe über benachbarte Straßen entstehen. Auch zusätzliche Querungsmöglichkeiten in Richtung der Wallanlagen sieht das Konzept vor. Auf dem dortigen Theaterberg soll laut den Überlegungen eine gastronomische Einrichtung entstehen. Zudem plant der Senat, Lücken im charakteristischen Glasdach entlang des Boulevards zu schließen.

Visualisierung Wall-Boulevard
So soll der Eingang zum Wall-Boulevard nach den Plänen des Senats bald aussehen. Bild: Bremer Senat

Wenn es nach der Regierung geht, soll die Baudeputation in zwei Wochen grünes Licht geben für 400.000 Euro an Planungsmitteln. Für den eigentlichen Umbau ist ein Millionenbetrag im Gespräch, dessen Bereitstellung muss erst noch beschlossen werden. Bereits kommendes Jahr soll die bauliche Aufwertung des Straßenzugs erledigt sein, wenn es nach dem Senat geht.

Am Wall ist Teil der geplanten Radpremiumroute

Viele Geschäftstreibende Am Wall wie auch die Handelskammer hatten in der Vergangenheit Kritik an den fahrradfreundlichen Umbauplänen von Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) geübt. Die Straße ist Teil einer sogenannten Radpremiumroute, für deren Umsetzung bereits eine Pkw-Fahrspur weichen musste.

Die provisorische Fahrradstraße Am Wall in der Bremer Innenstadt. Auf der Autospur ist mit gelben Markierungen und Barken ein Bereich für Fahrradfahrer abgeteilt.
Provisorisch wurde Am Wall schon als Radstraße umgestaltet. Aktuell ist die Straße wegen Umbauarbeiten gesperrt. Bild: Radio Bremen

Das nun präsentierte Aufwertungskonzept scheint einen Kompromiss zwischen Senat und Kaufleuten zu darzustellen. "Es war ein langer Prozess, aber wir schauen den Aufwertungsmaßnahmen am Wall positiv entgegen", wird Stefan Storch, Geschäftsinhaber Am Wall und Vorstandsmitglied der City Initiative, in der entsprechenden Pressemitteilung des Senats zitiert. Jetzt komme es darauf an, dass die Umsetzung gestalterisch einwandfrei erfolge, auf dass die Zeit des Provisoriums gezählt sei.

Umwelt- und Verkehrssenatorin Maike Schaefer glaubt fest an den Erfolg des Konzepts: "Mit der Fahrradpremiumroute und den jetzt abgestimmten Planungen zum Wallboulevard bekommen wir mitten in Bremen, direkt an den denkmalgeschützten Wallanlagen, eine städtebauliche Qualität, die sich sowohl verkehrstechnisch, als auch bezogen auf den Einzelhandel und die Gastronomie hinter Städten wie Kopenhagen oder Amsterdam nicht verstecken muss."

* In einer vorherigen Version des Artikels hatten wir geschrieben: "Pkw-Parkplätze, so heißt es in dem Papier, blieben erhalten." Die Formulierung in dem Papier ist allerdings missverständlich. Auf Nachfrage von buten un binnen präzisierte der Sprecher dann die Angaben.

Bauressort stellt Wall-Pläne vor: Autospur wird zur Fahrradstraße

Bild: Radio Bremen

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Autor

  • Manz Sebastian
    Sebastian Manz Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Vier News, 31. März 2023, 14 Uhr