Füllkrug über sein WM-Erlebnis: "Tolle Reise, trotzdem enttäuschend"

Füllkrüg über das Spiel gegen Costa Rica: "War ein Gefühlschaos"

Bild: Imago | Ulmer/Teamfoto

Die Partie gegen Costa Rica empfand Niclas Füllkrug als "Gefühlschaos". Auf dem Platz habe es sich "total komisch" angefühlt, so der Bremer Stürmer.

Den tiefsitzenden Frust konnte und wollte Niclas Füllkrug nach dem frühen WM-Aus in der Vorrunde am Donnerstagabend nicht verbergen. Dabei konnte der Bremer Stürmer sich nichts vorwerfen. Die im Vorfeld geweckten Erwartungen hat Füllkrug gar übererfüllt und in seinen ersten vier Länderspielen gleich drei Tore erzielt. Bei der WM wurde er dreimal eingewechselt und kam auf zwei Tore und einen Assist. Eine extrem starke Quote.

Auf viel Unverständnis stieß es daher am Donnerstag, dass Bundestrainer Hansi Flick gegen Costa Rica erneut Thomas Müller, der seit der WM 2014 kein einziges Tor mehr bei einem Turnier erzielt hat, den Vorzug gab. Darüber wollte der Bremer im Anschluss jedoch nicht reden. "Es ist schwer zu realisieren, dass man jetzt die Koffer packen muss und es nach Hause fährt", sagte Füllkrug. An ihm lag es nicht, doch dem deutschen Team fehlte im Turnier die Stabilität. Auch, weil Flick seine Formation häufig änderte und zu wenig auf die Spieler setzten, die sich wie Füllkrug in Topform präsentierten. Das vorzeitige Aus war dafür die Quittung.

Die Enttäuschung ist so groß, dass man nicht mehr dabei ist bei dem für mich größten Fußball-Ereignis in meiner Karriere. Das ist schwer zu fassen.

Niclas Füllkrug

Partie gegen Japan brach das Genick

Zunächst sah es gegen Costa Rica dabei gut aus. Das deutsche Team ging früh durch Serge Gnabry in Führung und die Spanier trafen rasch zum 1:0 gegen Japan, ehe die Japaner die Partie zu Beginn der 2. Halbzeit drehten. "Es war total komisch auf dem Platz", erzählte der in der 55. Minute eingewechselte Füllkrug. Die DFB-Elf drehte nach dem zwischenzeitlichen Rückstand die Partie zwar noch vom 1:2 in ein 4:2 um, erhielt aber keine Schützenhilfe von den Spaniern. "Es ist ein Gefühlschaos gewesen", berichtete Füllkrug, der in der 89. Minute zum 4:2 traf. Auf dem Platz habe es sich "total komisch" angefühlt. Die DFB-Elf machte zwar ihre Hausaufgaben, hatte es aber nicht mehr in der eigenen Hand.

Das WM-Aus hat das Team sich dabei bereits im ersten Spiel beim 1:2 gegen Japan eingebrockt. In der Offensive, so Füllkrug, habe man in der Partie zu viele Chancen ausgelassen und in der Defensive zu viel zu gelassen. Die Pleite sorgte letztlich dafür, dass das riesige Erlebnis einer WM für Füllkrug vorzeitig geendet ist.

Für mich war es eine ganz tolle Reise, aber trotzdem enttäuschend.

Niclas Füllkrug

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 2. Dezember 2022, 18:06 Uhr