Werders ziemlich beste Buddys: Schmidt und Schmid verstehen sich blind

Werders Schmidt: "Romano gehört schon fast zur Familie"

Bild: Imago | Nordphoto

Niklas Schmidt und Romano Schmid sind bei den Bremern Konkurrenten, aber auch sehr gute Freunde. Schmidt ist nach einst harten Zeiten nun in der Bundesliga angekommen.

Etwas mehr als fünf Jahre ist es her, dass Niklas Schmidt bei Werder negativ in die Schlagzeilen geriet. Im Training rasselte der Bremer Mittelfeldspieler seinerzeit mit Robert Bauer aneinander. "Der kommt so aus dem Urlaub zurück, aber keiner sagt was", moserte Bauer mit Blick auf dessen Gewicht in Richtung des damals erst 19-jährigen Schmidt.

Dieser versuchte Bauer zu beschwichtigen, aber ohne Erfolg. "Ich höre auf zu schreien, wenn du zehn Kilo abnimmst", legte Bauer in Richtung Schmidt nach. Die "Bild" machte aus dem Vorfall den "Dickmops-Eklat" und schrieb von Schmidt, der "nicht nur stark am Fuß, sondern auch an der Gabel" sei.

Schmidt und Schmid haben sich gefunden

Niklas Schmid und Robert Bauer im Zweikampf im Werder-Training.
Niklas Schmidt und Robert Bauer gerieten im Werder-Training im Sommer 2017 aneinander. Bild: Imago | DeFodi

Das ist lange her. Und Schmidt ist mittlerweile deutlich fitter als im Sommer 2017. In der vergangenen Saison nutzte er zu Beginn seine Chance unter Markus Anfang. Auch dessen Nachfolger Ole Werner setzt auf ihn, wenngleich der 24-Jährige meist von der Bank kommt. Im Team gibt es nun zudem Mitspieler, zu denen der Draht deutlich besser ist als einst zu Bauer.

Vor allem ist dies bei Romano Schmid der Fall. Schon in der Dokumentation "Ein Jahr – Zweite Liga" war zu sehen, wie häufig Schmidt und Schmid, zum Beispiel beim Tischtennis, gemeinsam abhängen. "Er ist kein Kollege, sondern eher ein Freund" sagte Schmid. Ihm imponiert, wie sein Kumpel die Probleme mit dem Gewicht in den Griff bekommen hat.

Ich habe nur Fotos gesehen, wie dick er früher wirklich war. Da kann man nur den Hut ziehen, wie er das alles gemeistert hat. Fußballerisch gehört er auch in die Bundesliga.

Romano Schmid über Niklas Schmidt

"Romano gehört schon fast zur Familie"

Im Fußballgeschäft, erzählte Schmidt am Sonntagabend im "Sportclub" des NDR, sei es grundsätzlich schwierig, Freunde zu finden, doch bei Schmid hat es geklappt. Daran ändere auch nichts, dass sie bei Werder um eine Position konkurrieren. Sitzt einer von beiden auf der Bank, würde er immer versuchen, den anderen zu pushen. Schmidt hofft, dass er und Kumpel Romano sich bei Werder auf Dauer auf den beiden Achter-Positionen durchsetzen werden. Dafür müssten sie derzeit Leonardo Bittencourt und Jens Stage hinter sich lassen.

Romano gehört schon fast zur Familie. Ich glaube, wir sind sehr, sehr gute Freunde geworden. Unabhängig vom Fußball. Wir machen privat sehr viel zusammen. in seiner Umgebung fühlen meine Freundin und ich uns sehr wohl.

Niklas Schmid im "Sportclub" des NDR

Schmidt hat die schwierige Zeit weggesteckt

Mittlerweile ist Schmidt bei Werder angekommen. Vergessen hat er jedoch auch nicht, wie schwierig für ihn als ganz jungen Spieler die Zeiten rund um die "Dickmops-Affäre" waren. Glücklicherweise, berichtete er, habe er damals nicht wirklich mitbekommen, was in den Sozialen Medien so über ihn geschrieben wurde. Halt habe ihn seine Familie gegeben. "Dafür bin ich unglaublich dankbar", sagte er. Nur so habe er diese Phase in seiner jungen Karriere meistern können. Allein, räumte er ein, wäre es "ganz, ganz schwer" gewesen. Zumal Kumpel Schmid damals auch noch nicht an der Weser kickte.

Dieser hätte noch einen besonderen Wunsch. Gemeinsam mit Schmidt würde er nämlich gerne einmal in den Urlaub fahren. Das Problem: Schmidt leidet ein wenig unter Flugangst. Doch auch das sollte in den Griff zu bekommen sein. "Es ist immer ein bisschen Bammel drin, wenn ich im Flieger sitze", verriet Schmidt. "Aber so groß ist die Angst jetzt nicht."

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Dieses Thema im Programm: NDR, Sportclub, 11. September 2022, 22:50 Uhr