Darum schoss Ducksch den Elfmeter gegen Augsburg – und nicht Füllkrug

Marvin Ducksch senkt frustriert den Kopf.
Pechvogel: Marvin Ducksch scheiterte mit seinem Elfmeter in der Nachspielzeit an Augsburgs Torwart Rafal Gikiewicz. Bild: Imago | Nordphoto

Bei Marvin Ducksch sollte mit dem ersten Saisontor der Knoten platzen, doch er verschoss in der Nachspielzeit den Bremer Strafstoß. Trotzdem soll er weiterhin antreten dürfen.

Es war alles angerichtet, um sein Moment zu werden. Am Freitagabend erhielt Werder gegen Augsburg in der Nachspielzeit einen Handelfmeter und somit die große Chance, doch noch zum 1:1 auszugleichen. Marvin Ducksch schnappte sich den Ball und wollte die vermeintlich leichte Möglichkeit für sein erstes Saisontor nutzen. Einfach reinschießen das Ding, den Punkt mitnehmen und dann Abfahrt ins Wochenende.

Doch es kam anders. Ducksch schoss halbhoch und unplatziert, sodass Augsburgs Keeper Rafal Gikiewicz parieren konnte. Statt des erhofften Brustlösers war es für Ducksch ein weiterer Tiefschlag. Und viele Fans fragten sich danach: Warum hat nicht Niclas Füllkrug, der in dieser Saison bereits zwei Elfmeter verwandelt hat, nicht geschossen?

Duckschi hat sich den Ball genommen. Er wollte schießen, dann ist das auch okay. Ich glaube, es bringt nichts, auf dem Platz dann groß zu diskutieren. Ich traue ihm das normalerweise auch zu. Das passiert dann halt mal.

Niclas Füllkrug im ARD-Interview

Kein Elfmeterverbot für Ducksch

Coach Ole Werner erklärte im Anschluss, dass er an seinem Elfmeter-Modell festhalten will. Die Regel, sich erstmal hinten anstellen zu müssen, wenn einer einmal verschossen wurde, soll es nicht geben. Stattdessen setzt er weiterhin darauf, dass die Spieler unter sich ausmachen, wer antritt. Damit sei das Team bisher schließlich gut gefahren.

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Den Vorwurf, in der Situation egoistisch gewesen zu sein und nicht Füllkrug schießen zu lassen, wollte Ducksch im Anschluss bei Werder nach dem Spiel keiner machen. "Wo gehobelt wird, fallen eben Späne", sagte Christian Groß nach der Partie.

Es gehört auch viel dazu, sich in Minute 90.+4 bei einem 0:1-Rückstand den Ball zu nehmen. So ist das halt. Manchmal geht er rein, manchmal nicht. Das gehört dazu.

Michael Zetterer

Clemens Fritz betonte im Anschluss, dass Ducksch eigentlich ein sicherer Schütze sei. "Marvin ärgert sich unheimlich darüber", berichtete Werders Sportlicher Leiter. Irgendwann komme aber eben mal die Situation, in der es dann mal nicht funktioniert. Wichtig sei nun, dass Ducksch diese Situation schnell abhake.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Sport, 9. September 2022, 20 Uhr