Werders Schmid zur Bremer Lage: "Keiner steckt den Kopf in den Sand"

"Richtige Entwicklung": Werders Schmid zwischen EM und Abstiegskampf

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Romano Schmid glaubt, dass es noch eine gute Saison für Werder wird. Nach seiner Vertragslängerung an der Weser will er den Sprung in Österreichs EM-Kader schaffen.

Ein wenig eigenwillig ist Romano Schmid schon. Wenn Fußballer darauf angesprochen werden, dass sie zuletzt einen Entwicklungsschritt nach vorne gemacht haben, sorgt dies im Normalfall für ein glückliches Gesicht. Anders ist dies beim Österreicher. "Ich finde es schade, dass man das so sieht", sagt Schmid im Gespräch mit buten un binnen. "Ich habe letzte Saison in der Hinrunde auch fast jedes Spiel gemacht. Außer zu Beginn, weil ich Corora hatte."

Seiner Auffassung nach war er also schon in der vergangenen Saison nicht wirklich schlechter als jetzt. Nur bemerkt habe das vielleicht keiner so recht. Wohl auch, weil er irgendwann etwas weniger gefragt war bei Werder.

In der Rückrunde verlor er seinen Platz in der ersten Elf, nachdem er sich im Januar-Trainingslager in Spanien einen Innenbandriss im Knie zugezogen hatte. 15-mal stand er letztlich in der Saison 2022/23 in der Bremer Startelf. Eine Marke, die er nun schon fast eingestellt hat. In 14 von 15 Bundesliga-Partien setzte Coach Ole Werner in dieser Saison von Beginn an auf Schmid. Auch die Einschätzung, dass es in der vergangenen Saison besser für die Bremer lief, teilt der 23-Jährige nicht.

Ich bin der Meinung, wir haben letztes Jahr nicht so guten Fußball gespielt. Auch wenn es heißt, in der Hinrunde waren wir gut. Ich finde, dieses Jahr haben wir uns fußballerisch vielleicht noch ein Stück entwickelt, weil wir einfach einen richtig guten Fußball spielen.

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Romao Schmid im Gespräch mit buten un binnen

Schmid glaubt noch an eine gute Werder-Saison

Dies gelänge, räumt Schmid ein, nur nicht immer über 90 Minuten. "Das ist unser Ziel, und auch meine Aufgabe". Dass die Bremer bisher erst 15 Zähler gesammelt haben, ist aus seiner Sicht "ein bisschen unglücklich". Wirklich vorwerfen könne das Team sich aber nur in drei Spielen etwas. Zum einen bei den 2:4-Niederlagen gegen die Aufsteiger Darmstadt 98 und 1. FC Heidenheim. Zum anderen beim 0:2 gegen den VfB Stuttgart. "Wobei Stuttgart auch einfach zu gut war an dem Tag." Trotz der bisher eher mageren Ausbeute zeigt Schmid sich optimistisch.

Ich glaube, hier steckt keiner den Kopf in den Sand. Jeder ist davon überzeugt, dass das noch eine gute Saison wird. Ich auch.

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Romano Schmid

Vor dem Tor will er cooler werden

Damit Werder bald vermehrt punktet, ist auch Schmid in der Offensive gefragt. Ein Tor und zwei Vorlagen hat er bisher in dieser Saison gesammelt. An seinem Abschluss, betont er, müsse er noch arbeiten. Zwar sei er in dieser Saison durchaus torgefährlich, habe selbst aber noch nicht so viele Tore erzielt. Schießen könne er durchaus, aber er müsse eben noch etwas cooler vor dem Tor werden.

Auch diesen Entwicklungsschritt will Schmid bei Werder gehen. In dieser Woche hat er seinen Vertrag bei den Bremern verlängert. Auch weil er und seine Familie sich in der Stadt wohlfühlen. Die Spielpraxis bei Werder ist für ihn zudem wichtig, um sich einen großen Traum zu erfüllen. Im kommenden Sommer will er für die Österreicher bei der EM in Deutschland dabei sein.

Kann sich Schmid einen Platz in Österreichs Kader erarbeiten?

Die Konkurrenz ist jedoch groß. Mit Nicolas Seiwald, Xaver Schlager, Christoph Baumgartner (alle RB Leipzig), Konrad Laimer (FC Bayern) oder Marcel Sabitzer (Borussia Dortmund) konkurriert er mit vielen Spielern von Topklubs um einen Platz im EM-Kader.

Romano Schmid im Dribbling gegen Benjamin Henrichs beim Spiel zwischen Österreich und Deutschland.
Auch beim Sieg gegen die DFB-Elf kam Romano Schmid für die Österreicher zum Einsatz. Nach 81 Minute wechselte Nationaltrainer Ralf Rangnick ihn ein. Bild: Imago | Eibner

"Ich weiß, dass ich mich hinten anstellen muss, aber verstecken tue ich mich nicht", sagt Schmid. Zuletzt lief es im Nationaltrikot zudem gut für ihn. In den beiden EM-Qualifikationsspielen gegen Aserbaidschan (1:0) und Estland (2:0) sowie im Freundschaftsspiel gegen Deutschland (2:0) wurde er jeweils zumindest eingewechselt. Damit Nationaltrainer Ralf Rangnick ihn am Ende mitnimmt, wird er dieses Mal seinen Stammplatz bei Werder aber auch in der Rückrunde behaupten müssen.

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit sportblitz, 17. Dezember 2023