Tor oder kein Tor? Werder sauer über "fragwürdige" Entscheidung

Strittige Werder-Szene: Schiri nimmt Füllkrugs Pokal-Tor zurück

Bild: Imago | Ulrich Hufnagel

Die Bremer glaubten, dass Niclas Füllkrug das 3:2 im Pokal-Spiel in Paderborn erzielt hatte. Dass der Vierte Offizielle das Tor zurücknahm, brachte Werder auf die Palme.

Am Ende blieb sogar dem sonst so sachlichen Ole Werner nur noch Sarkasmus. "Vielleicht war ihm ja langweilig da draußen", mutmaßte der Werder-Coach über den Vierten Offiziellen Frederick Assmuth, der dafür sorgte, dass das vermeintliche Tor zum 3:2 für die Bremer nicht anerkannt wurde.

"Eine ganz ganz fragwürdige Situation", beklagte sich auch der Nicht-Torschütze Niclas Füllkrug in der ARD, der die Fußball-Welt an diesem packenden Pokal-Abend in Paderborn nicht mehr verstand.

Ich kann das nicht verstehen, wenn ich weiß, dass das der Vierte Offizielle entscheidet, der 50 Meter weg steht. Das habe ich noch nicht erlebt.

Werder-Stürmer Niclas Füllkrug über sein nicht-gegebenes Tor

Füllkrug hadert mit Nicht-Werder-Tor: "Ganz fragwürdige Situation"

Bild: Radio Bremen

"Mich ärgert die Szene"

In der 101. Spielminute – Werder und Paderborn befanden sich beim Stand von 2:2 in der Verlängerung – als Füllkrug einen Eckball aus elf Metern souverän ins Tor köpfte. Schiedsrichter Frank Willenborg gab das Tor zunächst. Doch dann begann die Aufregung. Denn nach Rücksprache mit dem Vierten Offiziellen Frederick Assmuth nicht nahm Willenborg den Führungstreffer der Bremer wieder zurück.

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Assmuth hatte vor dem Eckstoß ein vermeintliches Foulspiel des Bremers Fabio Chiarodia an Robert Leipertz erkannt – von der Mittellinie aus. "Mich ärgert die Szene, ich kann die Entscheidung auch nach Ansicht der Bilder nicht verstehen", echauffierte sich Werner, der an der Seitenlinie seinem Ärger beim Vierten Offiziellen Luft machte. Dabei allerdings nicht so aus dem Sattel ging wie Füllkrug, der dafür die Gelbe Karte sah.

"Wieso wird dann der Eckstoß wiederholt?"

Werder-Stürmer Niclas Füllkrug echauffiert sich mit Trainer Ole Werner gestikulierend an der Seitenlinie über den Vierten Schiedsrichter.
Werder-Stürmer Niclas Füllkrug und Trainer Ole Werner (Mitte) beschweren sich nach den Entscheidung beim Vierten Offiziellen (3. von rechts). Bild: Radio Bremen

Dass der Schiedsrichter dann schließlich mit der Wiederholung des Eckstoßes die Partie fortsetzte – da das Foulspiel vor der Ausführung passiert sein sollte, sorgte im Stadion für endgültige Verwirrung. "Am Ende ergibt für mich gar nichts Sinn an dieser Situation: Wieso wird dann ein Eckstoß wiederholt? Warum ist das kein Foul?", fragte sich Füllkrug: "Es wurde ja nicht vor Ausführung des Eckstoßes abgepfiffen."

Doch es blieb dabei, Füllkrugs Treffer zum 3:2 zählte nicht. Auch Werders Ex-Spieler und TV-Experte Per Mertesacker wunderte sich nach Ansicht der Bilder über die Entscheidung gegen die Bremer.

Sehr bitter, wenn so eine Entscheidung dazu führt, dass man ausscheidet. Ich habe kein großes Foul gesehen. Es war ein Versuch zu blocken, da war nicht viel Körperkontakt. Und dann vom Vierten Offiziellen, der so weit weg steht, überstimmt zu werden, finde ich sehr sehr fragwürdig.

ZDF-Experte und Ex-Werder-Profi Per Mertesacker

An diesem Pokal-Abend, den Werder am Ende bitter nach 4:5 im Elfmeterschießen noch verlor, dürften sich die Bremer wohl gewünscht haben, dass es auch in diesem Wettbewerb einen Video-Assistenten geben würde. Doch so entschied hier allein das menschliche Auge und sah wohl dabei nicht ganz klar. Aber bei allem Ärger wusste auch Trainer Werner, dass diese Szene seiner Elf nicht das Pokal-Aus beschert hatte. Es waren die ersten "55 Minuten der Partie, da war unsere Leistung unterirdisch", stellte Werner klar.

Streit um Werders Nicht-Treffer: Das sagt ein Bremer Schiedsrichter

Bild: Radio Bremen

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Autorin

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 20. Oktober 2022, 18:06 Uhr