"Müssen wir abstellen" – Fehler-Festival zeigt Werder die Grenzen auf

Gegen Frankfurt gingen die Bremer Schlussspurt-Helden dieses Mal leer aus. Doch für die erste Saison-Niederlage gab es viele Gründe – die bei Werder für Frust sorgten.

Wenn alles vorbei ist, kommen sie am Mittelkreis immer noch einmal zusammen. Egal, ob es eine rauschende Party auf dem Fußball-Feld gegeben hatte – oder wie dieses Mal nach dem Frankfurt-Spiel – den ersten Dämpfer der Saison.

Dann stehen die Werder-Spieler, Betreuer, Trainer allesamt Arm in Arm als geschlossener Kreis da und hören, was Ole Werner zu sagen hat. Ja, es hatte wieder ein Spektakel mit sieben Toren gegeben, aber ohne, dass die Bremer Schlussspurt-Helden triumphieren konnten. Und nach dieser 3:4-Niederlage gab es für den Chefcoach nichts zu beschönigen.

Ich habe ihnen gesagt, dass wir nicht unser bestes Spiel gemacht und verdient verloren haben. Wir haben viele Chancen zugelassen. Und wir hatten eine viel zu hohe Fehlerquote.

Werder-Trainer Ole Werner

Viel zu viele Gegentore

Individuelle Fehler waren es, wie jene von Kapitän Marco Friedl vor dem zweiten und dritten Gegentor, die Aufsteiger Werder am Sonntag die Grenzen in der Bundesliga aufzeigten. Zu leicht geraten die Bremer in Rückstand, zu sehr müssen sie kämpfen, um ein Spiel wieder zu drehen. In allen vier Saisonspielen lag Werder zurück, dieses Mal aber fand die Aufholjagd in der Nachspielzeit zu keinem Happyend mehr.

Wir machen einfach zu viele Fehler. Egal, wer es jetzt ist, wir müssen das einfach abstellen. Wir haben jedes Spiel mindestens zwei Tore kassiert, heute vier. Wenn man dann immer drei Tore schießen muss, damit man das Spiel gewinnt, reicht es irgendwann nicht.

Werder-Kapitän Marco Friedl

Denn Fehler, die werden in der höchsten Spielklasse eben gnadenlos von den Gegnern bestraft. "Und wir haben es dem Gegner heute viel zu leicht gemacht", monierte Werner. Genauso wie sich Stürmer Niclas Füllkrug ärgerte: "Das war heute viel zu einfach. Wir schenken drei von vier Toren einfach her, verteidigen schlecht. Wir schießen wieder drei Tore, aber es reicht nicht zum Sieg."

Werder-Coach Werner: "Haben verdient verloren"

Bild: Radio Bremen

"Sie haben wieder Moral gezeigt"

In der Defensive muss Werder dringend stabiler werden, wenn der Rausch dieser ersten Spieltage nicht schnell zur Katerstimmung werden soll. "Wir werden jetzt alles analysieren und daran arbeiten", kündigte Werner an, "aus so einer Niederlage muss man lernen."

Bei allem Frust über die erste Saison-Niederlage und das bittere Fehler-Festival wollte Werner seiner Mannschaft am Mittelkreis auch etwas Positives mitgeben: "Ich habe ihnen trotzdem zugute gehalten, dass sie wieder Moral gezeigt haben. Und in Ansätzen hat man gesehen, wie unser Spiel auch aussehen kann."

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende im Stadion, 28. August 2022, 19:28 Uhr