Tiroler FPÖ-Chef droht Werder wegen Tweet mit Klage
FPÖ droht Werder wegen Tweet mit Klage
Werder reagierte am Rande des Trainingslagers im Zillertal mit dem Tweet "Klare Kante gegen Nazis" auf eine FPÖ-Veranstaltung – der Tiroler Parteichef fordert eine Entschuldigung.
Seine Nachbarn könne man sich nicht aussuchen, das bedauerte Werder Bremen am Wochenende öffentlich in seinem Trainingsdomizil im österreichischen Zillertal. Denn unweit des Geländes hielt die rechtspopulistische Partei FPÖ eine Veranstaltung ab.

Der Bremer Bundesligist reagierte darauf mit einem Tweet: "Wir fühlen uns hier so sehr zuhause, dass wir auch im #Zillertal dafür einstehen. Klare Kante gegen Nazis. #nachbarnkannmansichnichtaussuchen." Tirols FPÖ-Chef Markus Abwerzger verlangt nun eine Entschuldigung "binnen einer Woche", ansonsten werde man klagen. Das berichtet die österreichische Agentur APA.
"Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus"
Es gehe nicht, dass ein deutscher Fußballverein, der in Österreich bzw. Tirol zu Gast sei, eine demokratische politische Partei, die seit Jahrzehnten fest in der Parteiendemokratie verankert sei und einen großen Wählerzuspruch erfahre, derart verunglimpfe, so Abwerzger.
"Der Tweet stellt zudem eine Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus dar", empörte sich Abwerzger weiter. Zudem würden damit nicht nur die Funktionäre, sondern alle Sympathisanten und Anhänger der Partei beleidigt.
Noch keine Reaktion von Werder
Der Pressesprecher der FPÖ, Leo Kohlbauer, hatte seinerseits sehr heftig auf den Werder-Tweet reagiert und ebenfalls getwittert: "Niemand braucht diese links versifften Piefke bei uns. Sollen's in Buntland den Regenbogen-Ramadan feiern". Die FPÖ war in Österreich an mehreren Regierungen beteiligt – zuletzt von 2017 bis 2019 in einer Koalition mit der konservativen ÖVP.
Werder reagierte bisher nicht weiter auf die Drohung der FPÖ und beließ es bei dem einen Tweet. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hingegen äußerte auf Twitter seine Zustimmung zu Werders Tweet.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 4. Juli 2022, 16 Uhr