Bittencourts Cottbus-Rückkehr: "Hatte die ganze Zeit Gänsehaut"

Mit Werder traf Leonardo Bittencourt am Montag auf seinen Heimatklub Energie Cottbus. Ein Erlebnis, das er erst einmal verarbeiten musste, wie er am Dienstag verriet.

Auch am Dienstagvormittag strahlte Leonardo Bittencourt noch über das komplette Gesicht. Werders Partie bei seinem Heimatklub Energie Cottbus war für den 28-Jährigen schließlich etwas Besonderes. "Die Nacht war eher kurz, denn es waren dann doch sehr viele Emotionen und sehr viele Bilder in meinem Kopf, die ich verarbeiten musste", erzählte er im Gespräch mit dem Sportblitz. Die Cottbusser sind für ihn nach wie vor kein gewöhnlicher Verein. Bereits in der Jugend hat er selbst für die sie gespielt und dort als Profi auch den Sprung zu den Profis geschafft, ehe er 2012 zu Borussia Dortmund wechselte.

Franklin Bittencourt klatscht im Stadion.
Franklin Bittencourt freute sich am Montag darüber, seinen Sohn Leonardo mal wieder im Stadion der Freundschaft spielen sehen zu können. Bild: dpa | Robert Michael

Zuvor hatte sein Vater Franklin bereits für den Klub gekickt und mit diesem einst den Sprung in die Bundesliga gepackt. Auch heute noch ist dieser dort ein Liebling der Fans. Und obwohl er jetzt schon seit zehn Jahren weg ist, bezeichnet Bittencourt Cottbus auch heute noch als seine Heimat. In eben jene kehrte er nun dank der Auslosung im DFB-Pokal einmal zurück. "Es war ein Stück weit wie ein Film", berichtete Bittencourt. Dabei habe er nicht das Gefühl, in Cottbus wirklich allen "Hallo" gesagt und die nötige Aufmerksamkeit geschenkt zu haben, weil dann doch alles sehr schnell ging. Klar ist, dass er die Partie so schnell wohl nicht vergessen wird.

Ich hatte die ganze Zeit Gänsehaut, weil es so viele Erinnerungen in diesem Stadion und dieser Stadt waren. Da war kein normales Spiel, das kannte ich so in der Form noch nicht.

Leonardo Bittencourt im Gespräch mit dem Sportblitz

Bittencourt kann gegen Wolfsburg wohl wieder mitmischen

Duelle zwischen Cottbus und Werder kennt er dabei noch aus der Bundesliga, wenngleich die Erinnerungen längst verblasst sind. Am 17. Dezember 2000 gewannen die Cottbuser gegen die Bremer und Bittencourt, damals sechs Jahre alt, jubelte im Anschluss mit Papa Franklin auf dem Platz. Am Montag nun freute er sich natürlich über Werders Sieg, den er beim Abpfiff allerdings nicht mehr auf dem Platz erlebt hat.

Nach 70 Minuten musste Bittencourt aufgrund von Problemen mit der Wade ausgewechselt werden. Weil er Schmerzen spürte, habe er angezeigt, dass er rausgehen sollte, erklärte er. Schließlich ist die Woche für Werder eher kurz. Bereits am Samstag (15:30 Uhr) steht beim VfL Wolfsburg der Start in die Bundesliga-Saison an. Bittencourt kann dann wohl wieder mitmischen. Wie Werder am Dienstagnachmittag mitteilte, soll er unter der Woche wieder ins Training einsteigen.

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Bild: Imago | Matthias Koch

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Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 2. August 2022, 18:06 Uhr