Werders Startelf: Kommt Schlussphasen-Schotte Burke an Ducksch vorbei?

Oliver Burke hatte auch in Bochum als Joker wieder entscheidenden Anteil am Bremer Sieg. Auf dessen Kontrahent Marvin Ducksch will Ole Werner aber wohl nicht verzichten.

Am vergangenen Wochenende war er ab der ersten Sekunde wieder voll auf Sendung. Werder mühte sich in Bochum, nahm am Ende beim 2:0 aber die Punkte mit. Maßgeblich daran beteiligt war einmal mehr Oliver Burke. In der 74. Minute wechselte Ole Werner den Angreifer ein, zwölf Minuten später war dieser bereits zur Stelle.

Der Schotte wuchtete sich in einen Abschlag von Jiri Pavlenka und leitete den Ball per Kopf zu Mitchell Weiser weiter. Dessen Flanke nickte wiederum Niclas Füllkrug zum 1:0 ins Tor. In der Nachspielzeit rannte Burke nach einem cleveren Einwurf von Weiser auf das Bochumer Tor zu und war von seinem Gegenspieler Vasilios Lampropoulos nur noch per Foul zu stoppen. Füllkrug versenkte den fälligen Elfmeter zur Entscheidung.

Bei Burke flutschte es schon im ersten Testspiel für Werder

Bei Burke besitzt dies mittlerweile schon Methode. Bereits bei seinem ersten Einsatz für Werder, einem Testspiel gegen den Karlsruher SC, legte er mit einem Doppelpack los wie die Feuerwehr. Zur zweiten Halbzeit kam er beim Stand von 0:1 in die Partie und erzielte prompt in der 46. Minute das 1:1. Fünf Minuten vor dem Ende traf er dann noch zum Sieg.

Werder Matchwinner Oliver Burke feiert mit ausgebreiteten Armen seinen Treffer gegen Dortmund.
Furioses Finish: Mit dem Tor zum 3:2 schoss Oliver Burke Werder in Dortmund zum Sieg. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Wenn die Bremer Burke derzeit in der Schlussphase ins Spiel werfen, passiert fast immer noch etwas. Am zweiten Spieltag traf er gegen den VfB Stuttgart noch in Minute 90+5 zum 2:2. In ebenjener Minute schoss er eine Woche später auch beim Werder-Wahnsinn in Dortmund das 3:2. "Das scheint sowas wie meine Signature-Minute zu werden", scherzte er im Anschluss. In der Folge ging allein schon ein Raunen durch das Weser-Stadion, als der 25-Jährige sich beim 3:4 gegen Eintracht Frankfurt warmlief und wenig später seine Einwechslung angezeigt wurde. Die Pleite gegen die Hessen konnte er nicht mehr verhindern, aber dafür klappte es wieder in Bochum.

Er bringt eine Qualität mit, die uns einfach jedes Mal nochmal hilft. Da haben wir eine kleine Waffe in der Hinterhand, die uns Last Minute helfen kann.

Werder-Torschütze Niclas Füllkrug steht nach dem Spiel in Bochum vor einer Werbewand beim Interview.
Niclas Füllkrug über Oliver Burke

Lob von Werner – aber Ducksch hat die Nase vorn

Marvin Ducksch im Dribbling.
Marvin Ducksch wartet noch auf sein erstes Saisontor. Ole Werner schätzt aber, wie gut er in das Bremer Offensivspiel integriert ist. Bild: Imago | Rhr-Foto

Werner lobte am Donnerstag auf der Pressekonferenz, wie gut der 13-malige Nationalspieler sich in den ersten beiden Monaten in Bremen entwickelt hat. Beim Verhalten in Tornähe habe er sich deutlich verbessert und komme dadurch häufig in torgefährliche Situationen. Dazu bringe er eine "außergewöhnliche Geschwindigkeit" mit. Wer seine Kurzeinsätze so gut nutzt, empfiehlt sich dadurch eigentlich für die Startelf. Doch für Burke ist die Lage kompliziert, denn er muss an Marvin Ducksch vorbei.

Ducksch hat in dieser Saison zwar noch gar nicht getroffen, steht bei Werner aber nicht zur Disposition. Dem Bremer Trainer gefällt, wie der Aufstiegsheld in das Spiel involviert ist. "Als Mannschaft funktioniert es auch deshalb so gut, weil Marvin Ducksch gut spielt", stellte er am Donnerstag auf der Pressekonferenz klar. Und wichtig sei letztlich eben, dass die Mannschaft funktioniere.

Auch gegen Augsburg bleibt wohl nur die Joker-Rolle

Für Burke bedeutet dies, dass er sich wohl weiterhin gedulden muss. "Es ist klar, dass er auf Dauer sicherlich mehr Spielzeit haben will", weiß Werner. Dieser hat aktuell dennoch nach schwierigen Jahren mit vielen Vereinswechseln an der Weser wieder den Spaß am Fußball gefunden. Jeden Morgen, verriet er vor kurzem, wache er in Bremen glücklich auf. Seine Qualität dürfte am Freitagabend (20:30 Uhr) im Weser-Stadion gegen den FC Augsburg aber wohl wieder erst später gefragt sein. Werner ist es wichtig, dass er im Spielverlauf nochmal für neue Impulse sorgen kann. "Das hat mit Oliver zuletzt gut funktioniert, wenn er von der Bank kam."

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Die Rundschau, 9. September 2022, 8 Uhr