Fischerhuder Lennard Kämna peilt Top-10-Platzierung bei Rad-WM an

Nach fünf Jahren kehrt Radprofi Lennard Kämna in die Nationalmannschaft zurück. Beim Einzelzeitfahren im schottischen Stirling tritt er jedoch nicht in Top-Form an.

Im Schmuddelwetter von Glasgow fiel das Wiedersehen im Kreise der Nationalmannschaft herzlich aus. "Ich wurde mit offenen Armen empfangen und habe viele alte Gesichter wiedergesehen", sagte Lennard Kämna.

Mit der WM verknüpfe ich hauptsächlich sehr gute Erinnerungen, vor allem mit dem absoluten Highlight 2014.

Radprofi Lennard Kämna

Vor neun Jahren war sein Stern im Nationaltrikot mit dem Junioren-Weltmeistertitel im spanischen Ponferrada aufgegangen. Im deutlich kühleren Stirling geht es nun für Kämna und den deutschen Meister Nils Politt am Freitag im Einzelzeitfahren über 47,8 Kilometer um eine Top-Ten-Platzierung, damit ein zweiter Startplatz für Olympia in Paris gesichert werden kann. Keine leichte Aufgabe angesichts der namhaften Startliste mit den Jungstars Remco Evenepoel (Belgien) und Tadej Pogacar (Slowenien), den Ex-Weltmeistern Filippo Ganna (Italien) und Rohan Dennis (Australien) sowie dem früheren Tour-Champion Geraint Thomas (Großbritannien).

"Wenn ich einen guten Tag erwische, kann ich es schaffen"

Platz zehn sei trotzdem das Mindestziel, so Kämna. "Wenn ich einen guten Tag erwische, kann ich es schaffen", sagte der 26-Jährige. Der inzwischen am Bodensee lebende Radprofi räumt aber auch ein, dass er nicht in Top-Form sei. "Ich bin aber auf einem guten Level", sagt der gebürtige Fischerhuder und betont: "Ich bin sehr optimistisch, dass es klappt."

Von den Ergebnissen her hat es im Kampf gegen die Uhr zuletzt nicht so gut funktioniert. Beim Giro verfehlte Kämna in allen drei Zeitfahren die Top Ten und bei den nationalen Meisterschaften in Bad Dürrheim Ende Juni reichte es als amtierender Zeitfahrmeister nur zu Platz neun. "Nach dem schweren Giro hat er rausgenommen", sagt der neue Bundestrainer André Greipel.

Lennard hat von mir das Vertrauen, dass er das Beste herausholt.

Bundestrainer André Greipel