Kohle-Frust beim Bremer SV: "Hätten gerne auf Schalke gespielt"

Das Aus im DFB-Pokal schmerzte. Mehr aber verstimmte den Amateurklub, dass man mit dem Spiel im Oldenburger Stadion nur wenig Geld für Tickets einkassieren konnte.

Eigentlich hatte an diesem Pokal-Sonntag vieles für den Bremer SV gepasst. Gute Stimmung, gutes Wetter und zumindest eine zweite Halbzeit gegen Schalke 04, die für den Neu-Regionalligisten aller Ehren wert war.

Doch für den Amateurklub aus dem Bremer Westen behielt die Partie im Oldenburger Marschwegstadion dennoch einen faden Beigeschmack. Nur 10.000 Zuschauer durften rein, obwohl 15.000 gepasst hätten. Bei Anstoßzeiten um 13 Uhr ist das in Oldenburg wegen der Anwohner immer so, das musste der BSV hinnehmen.

Volle Hütte auf Schalke, volle BSV-Kasse?

Und so oder so waren es eben nur 10.000 Zuschauer, wie Ralf Voigt bedauerte. Der BSV-Sportdirektor hätte sich gewünscht, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) die Amateurvereine im Pokal-Wettbewerb finanziell mehr unterstützt.

Ich würde es gut finden, wenn die Amateure wirklich belohnt werden. Und das wären wir, wenn wir auf Schalke gespielt hätten. Volle Hütte und wir hätten ein bisschen Geld dafür kassiert. Viel höhere Zuschauereinnahmen also – das haben wir jetzt nicht.

BSV-Sportdirektor Ralf Voigt bei Sky

Während der Pandemie war es den Vereinen noch erlaubt gewesen, das Heimrecht zu tauschen. Besonders die kleinen Klubs haben die Option schon aus organisatorischen Gründen gerne angenommen. Inzwischen hat es der DFB wieder untersagt.

8.000 von 10.000 Zuschauern waren Schalke-Fans

Neben der Antrittsprämie von knapp 210.000 Euro für die 1. Runde muss der Bremer SV schauen, was am Ende für den Verein hängen bleibt. Stadionmiete und weitere Kosten kommen ohnehin dazu – höhere Ticketeinnahmen durch ein Spiel auf Schalke wären dem Regionalligisten daher sehr willkommen gewesen. Nicht nur finanziell. "Für uns ist ein Spiel vor 60.000 Fans auch ein Erlebnis", fügte Voigt hinzu.

Allerdings bekam der BSV in Oldenburg schon einen deutlichen Eindruck davon, wie ein Spiel im Stadion der Schalker ausgesehen hätte: Von den 10.000 Zuschauern waren etwa 8.000 Anhänger der Gelsenkirchener. Ein Heimspiel sollte sich im DFB-Pokal anders anfühlen. Denn obwohl die Vereinsfarben des Bremer SV ebenfalls blau und weiß sind, war die Überzahl der Schalker auf den Rängen eben nicht zu überhören. Kaum verwunderlich, dass sich Coach Frank Kramer ausdrücklich für die große Unterstützung bedankte.

Herzlichen Dank an alle, die uns da unterstützt haben. Das war schon geil. Und das bei einem Pokal-Spiel auswärts. Da war alles blau-weiß – das hat richtig gut getan.

Schalke-Trainer Frank Kramer

BSV-Coach Gütschow: "Es ging schrecklich für uns los"

Bild: Radio Bremen

Mehr zum Thema:

Autorin

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 31. Juli 2022, 15 Uhr