Nach Protesten auch bei Werder: DFL stoppt Investoreneinstieg

Ordner sammeln auf dem Rasen des Weser-Stadions Schokotaler ein.

Kein Investor: DFL-Präsidium beendet Verhandlungen

Bild: Imago | Nordphoto

Nach zahlreichen Protesten in den Stadien begräbt die DFL den Plan, sich einen Investor ins Boot zu holen. Auch die Bremer Fans machten sich zuvor gegen die Pläne stark.

Der geplante Investoren-Deal in der Fußball-Bundesliga ist geplatzt. Das hat das Präsidium der Deutschen DFL bei seiner außerordentlichen Sitzung in Frankfurt am Main am Mittwoch beschlossen. "Eine erfolgreiche Fortführung des Prozesses scheint in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen nicht mehr möglich", sagte Hans-Joachim Watzke, Sprecher des DFL-Präsidiums.

Teile der Fanszene hatten zuletzt massiv gegen die Pläne protestiert. Auch im Weser-Stadion gab es Aktionen der Fans. So warfen diese Ende Januar beim Heimspiel gegen den SC Freiburg (3:1) zahlreiche Schokotaler auf das Feld und sorgten somit für eine mehrminütige Spielunterbechung. Werder wiederum hatte den Einstieg eines Investors bei der DFL allerdings befürwortet. Beim Auswärtsspiel in Köln am Freitag (1:0) warfen die Kölner Fans gar ferngesteuerte Autos auf das Spielfeld.

Mit CVC war nur zuletzt jedoch nur noch ein potenzieller Geldgeber zum Einstieg bereit. "Auch wenn es eine große Mehrheit für die unternehmerische Notwendigkeit der strategischen Partnerschaft gibt: Der deutsche Profifußball steht inmitten einer Zerreißprobe, die nicht nur innerhalb des Ligaverbands zwischen den Klubs, sondern teilweise auch innerhalb der Klubs zwischen Profis, Trainern, Klubverantwortlichen, Aufsichtsgremien, Mitgliederversammlungen und Fangemeinschaften für große Auseinandersetzungen sorgt", sagte Watzke.

Zwei-Drittel-Mehrheit wurde nur knapp erreicht

Die zunehmende Vehemenz der Proteste in den Stadion würde dabei den Spielbetrieb, konkrete Spielverläufe und damit die Integrität des Wettbewerbs gefährden. "Die Tragfähigkeit eines erfolgreichen Vertragsabschlusses im Sinne der Finanzierung der 36 Klubs kann in Anbetracht der Umstände im Ligaverband mit seinen 36 Mitgliedsklubs nicht mehr sichergestellt werden", so Watzke.

Die 36 Profiklubs der Fußball-Bundesliga und der 2. Liga hatten sich im Dezember zunächst für den Einstieg eines Investors entschieden. Die dafür notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit wurde bei der Abstimmung gerade so erreicht. Eine Nein-Stimme oder eine Enthaltung mehr hätten damals dafür gesorgt, dass der von der DFL geplante Deal über rund eine Milliarde Euro wie schon beim ersten Anlauf im Mai geplatzt wäre. Danach entbrannte ein Streit um das Abstimmungsverhalten von Martin Kind, Klubchef von Hannover 96.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 21. Februar 2024, 18 Uhr